Frauenforum Göttingen bemängelt Transparenz des geschlossenen Männerhauses Osterode
Das Frauenforum Göttingen hat nach der Schließung des Männerhauses Osterode bemängelt, dass der Einrichtung ein transparentes und professionelles Konzept gefehlt habe. Die Schließung des Männerhauses Ende April war zuvor bei dem Betreiber und anderen Stellen auf Unverständnis und Kritik gestoßen. Dabei wurde unterstellt, dass Gewalt gegen Männer im Gegensatz zu Gewalt gegen Frauen nicht ernst genommen werde. Das Göttinger Frauenforum betont jedoch, dass es seit der Gründung des Männerhauses von Facharbeitskreisen, Gleichstellungsbeauftragten und Unterstützungseinrichtungen Fragen zur Konzeption und Nutzung des Angebots gegeben habe. Neben der fehlenden Transparenz wurde auch eine Vermischung von Opfern und Tätern kritisiert, da sich das Männerhaus sowohl an gewaltbetroffene als auch an gewalttätige Männer richtet. Damit könne der Eindruck entstehen, dass gewalttätige Männer eigentlich auch Opfer seien. Dies widerspreche der Haltung professioneller Täterarbeit, wo es im ersten Schritt um Verantwortungsübernahme gehe. So lange das Männerhaus die professionellen Standards nicht einhalte, habe es auch keinen Anspruch auf öffentliche Finanzierung, so das Frauenforum. Der Landkreis Göttingen hatte entschieden, dass Männerhaus Harz in Osterode nach Ablauf der dreijährigen Projektlaufzeit nicht mehr weiter zu finanzieren.