Geschrieben von Jennifer Bullert
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Das Land Niedersachsen unterstützt mit 500.000 Euro ein Verbundprojekt der Universitäten Göttingen, Osnabrück und Oldenburg, das sich für die Aufnahme und Integration von geflüchteten Frauen einsetzt. Im Zentrum der Untersuchungen steht dabei auch die Entwicklung von Maßnahmen, wie die Ungleichbehandlung zukünftig vermieden werden kann. Hintergrund sind die Berichte über sexuelle Gewalt in Flüchtlingsunterkünften. Unter dem Titel „Geschlecht als differenzierende Kategorie im Aufnahmeprozess“ beschäftigt sich das Göttinger Teilprojekt damit, wie die ehrenamtlichen Helfer, Unterkunftsbetreiber und kommunale Träger die Schutzbedürftigkeit weiblicher Flüchtlinge in Göttingen, Oldenburg und Hannover handhaben. Sabine Hess vom Institut für Kulturanthropologie/ Europäische Ethnologie an der Universität Göttingen wörtlich: „Wir beobachten eine breite Kluft zwischen einer zunehmenden Sensibilität und schön klingenden Schutzkonzepten einerseits, andererseits aber weiterhin eine Aufnahmepraxis, die Schutzbelange ganz hinten anstellt.“ In ihren Forschungen wollen die Wissenschaftler nun Handreichungen, aber auch die Errichtung so genannter Schutzräume näher untersuchen.