Vier Beauftragte für die niederdeutsche Sprache im Landkreis Göttingen
Der Landkreis Göttingen hat vier Beauftragte für die niederdeutsche Sprache berufen. Wolfgang Leopold aus Dorste für den Altkreis Osterode, Angelika Gießke aus Groß Schneen für den östlichen Altkreis Göttingen, Willi Pape aus Hemeln für den südwestlichen Altkreis Göttingen und Andreas Kompart aus Adelebsen für den nordwestlichen Altkreis Göttingen. Sie werden die ehrenamtlichen Initiativen zum Erhalt und der Wiederbelebung der plattdeutschen Sprache unterstützen und koordinieren. Leopold ist außerdem erster Vorsitzender des Plattdeutsch-Verbandes Südniedersachsen. Er sieht die plattdeutsche Sprache in Südniedersachsen bedroht. Ein Grund dafür sei, dass Platt in den fünfziger und sechziger Jahren an Schulen unerwünscht war, so Leopold. „Es ist fünf vor zwölf, was die plattdeutsche Sprache in unserem Bereich anbelangt. Da müssen wir dringend etwas machen. Es gibt Initiativen, dass im Schul- und Kindergartenbereich punktuell plattdeutsch gelehrt wird und dann kommt ein großes Vakuum. Das geht bis zum sechzigsten, fünfundsechzigsten, fast siebzigsten Lebensjahr, wo nicht mehr gesprochen wird. Und dann kommen halt eben die älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger, die von Hause aus halt Platt sprechen und auch dann Platt sprechen, wenn sie unter ihresgleichen zusammenkommen.“ Leopold wünscht sich eine Statistik, um festzustellen, wie es im Landkreis Göttingen um die plattdeutsche Sprache steht. Dabei hofft er auf Unterstützung aus der Verwaltung. Die plattdeutsche Sprache stammt vor allem aus Norddeutschland, ist aber auch in Mitteldeutschland und den Niederlanden vertreten. In Südniedersachsen spricht man ostfälisches Platt, welches sich beispielsweise vom ostfriesischen Platt unterscheidet.

Plattdeutschbeauftragte mit Kreisrat Marcel Riethig (3.v.l.) (Bild: Landkreis Göttingen)