Göttinger Agrarökologen forschen über Steigerung des Kakaoertrags
Göttinger Agrarökologen haben Maßnahmen zur Steigerung des Kakaoertrags durch ökologische Intensivierung vorgeschlagen. Ein wesentlicher Schlüssel zur Ertragssteigerung sei die Optimierung der Bestäubung der Pflanzen. Jedoch würden nur etwa fünf bis zehn Prozent der Kakaoblüten auf natürliche Weise bestäubt, erklärte der Göttinger Agrarökologe Manuel Toledo-Hernández. Es sei derzeit noch unklar, welche Gruppen oder Arten von Insekten wie Mücken, Wespen oder Fliegen die wichtigste Rolle bei der Bestäubung spielen. Außerdem sei es nicht klar, wie Ameisen die Bestäubungsleistung fördern könnten oder wie man durch Schatten- oder Streumanagement den Ertrag fördern könnte, so Toledo-Hernández. Frühere Studien hätten zudem gezeigt, dass durch experimentelle Handbestäubung der Ertrag verdoppelt werden könnte. Eine solche aufwendige Maßnahme sei zukünftig auch in Betracht zu ziehen. Toledo-Hernández hatte im Rahmen seiner Doktorarbeit Studien zur Bestäubung von Kakaopflanzen aus den vergangenen 70 Jahren ausgewertet. Den genannten Forschungslücken widmet sich der Forscher derzeit mit experimenteller Feldforschung in Indonesien.

Kakao Plantagen auf Sulawesi (Indonesien) (Bild: Universität Göttingen)

Kakaoblüten (Bild: Universität Göttingen)

Manuel Toledo-Hernández (links) mit einem Kleinbauern vor einer Kakaoplantage (Bild: Universität Göttingen)