Geschrieben von Julia Kleine
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Der Göttinger Stadtbaurat Thomas Dienberg hat die Kritik von Mitgliedern der SPD-Ratsfraktion an seinem Dezernat zurückgewiesen. Die SPD hatte am Freitag den Antrag „Endlich Baurecht schaffen“ in den Rat der Stadt eingebracht und der Bauverwaltung in Rahmen der Einbringungsrede harsche Vorwürfe gemacht. In einem offenen Brief an die SPD-Ratsmitglieder Tom Wedrins und Sylvia Binkenstein machte Dienberg sein Unverständnis über die „überzogene und in der Wortwahl […] völlig danebenliegende Kritik“ deutlich. Bebauungsplanverfahren müsse man differenzierter betrachten. Dies könne man beispielsweise am Greitweg in Grone sehen, so Dienberg. Selbst wenn dort in Kürze der Bebauungsplan rechtskräftig würde, könne diese Fläche nicht sofort bebaut werden, weil kein Unternehmen aus der öffentlichen Wohnungswirtschaft dafür zur Verfügung stehe, erklärte Dienberg. Rechtskräftige Bebauungspläne allein sorgten somit noch nicht für die notwendigen Wohnungen. Dennoch werde sein Dezernat mit aller Kraft an den von der SPD eingeforderten Beschlussvorlagen arbeiten. Unterstützung erhielt Dienberg auch von Seiten der Grünen-Fraktion im Rat. Endlich ausreichend bezahlbaren Wohnraum in Göttingen zu schaffen, sei eine Mammutaufgabe, erklärte Thomas Harms, Grüner im Ausschuss für Soziales, Integration, Gesundheit und Wohnungsbau. Da nicht an einem Strang zu ziehen, sondern die Hauptakteure öffentlich an den Pranger zu stellen, sei mehr als hinderlich, so Harms weiter. Wer der Bauverwaltung Untätigkeit vorwerfe, habe entweder überhaupt keine Ahnung vom Ablauf von Bebauungsplanverfahren oder sei gezielt auf Stimmungsmache.