Geschrieben von Jeanine Rudat
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Göttinger Forscher haben zusammen mit weiteren internationalen Wissenschaftlern die wirtschaftlichen Belastungen durch Diabetes ermittelt. Sie errechneten, dass sich die globalen Kosten der Krankheit für das Jahr 2015 auf 1,3 Billionen US-Dollar belaufen. Das entspricht 1,8 Prozent der weltweiten Wirtschaftsleistung. „Frühere Schätzungen bildeten zumeist nur die direkten Kosten von Diabetes ab, also die Gesundheitsausgaben für Insulin, Teststreifen oder etwa die Behandlung von Komplikationen“, erklärt Sebastian Vollmer, Professor für Entwicklungsökonomie an der Universität Göttingen. Die Studie der Göttinger Wirtschaftswissenschaftler bezieht nun zusätzlich die indirekten Kosten ein. Dazu gehören Produktionsausfälle, die durch Mortalität und Morbidität entstehen. Demnach gingen der globalen Wirtschaft im Jahr 2015 insgesamt 455 Milliarden US-Dollar durch Todesfälle, Arbeitsunfähigkeit, Krankheit und verminderter Produktivität verloren. Diabetes gehört mit geschätzt über 420 Millionen Betroffenen zu den weltweit häufigsten Stoffwechselerkrankungen.