Deutsches Primatenzentrum in Göttingen: Affen können Krankheiten riechen
Wissenschaftler vom Deutschen Primatenzentrum in Göttingen haben herausgefunden, dass Affen Ansteckungsgefahren am Geruch erkennen können. Festgestellt wurde das bei Mandrills, einer Affenart aus dem Regenwald Äquatorialafrikas. Das Forscherteam hat untersucht, wie die Mandrills mit Darmparasiten infizierte Artgenossen erkennen und eine Ansteckung vermeiden. Die Affen können riechen, welche Gruppenmitglieder befallen sind und lassen diesen Tieren weniger soziale Fellpflege zukommen als den gesunden Tieren. Dieses „verhaltensgesteuerte Immunsystem“ der Mandrills spiele eine entscheidende Rolle bei der Co-Evolution von Wirt und Parasit. Die Fähigkeit der Mandrills, sichere Sozialpartner zu erkennen und riskante Kontakte zu vermeiden, zeige eine Strategie auf, wie Arten, die im intensiven Austausch mit Artgenossen leben, die Übertragung von Parasiten und die damit verbundenen Kosten minimieren, erklärte Clémence Poirotte vom Deutschen Primatenzentrum. Die Koevolution von Parasit und Wirt habe nicht nur die Entwicklung der Verteidigungsmechanismen beeinflusst, sondern auch die Weiterentwicklung von sozialen Systemen.
Ein erwachsenes Mandrill-Männchen (Bild: Nory El Ksabi)