Geschrieben von Jennifer Bullert
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Der Marburger Bund wirft dem Einbecker Bürgerspital vor, den Ärzten nicht ihr volles Gehalt auszuzahlen. Demnach behalte die Geschäftsführung seit Mai ohne rechtliche Grundlage monatlich 8,5 Prozent des Lohns ein. Da zudem eine neue Tarifvereinbarung getroffen wurde, die ab September eine rückwirkende Erhöhung um 2,3 Prozent vorsieht, würden die Ärzte am Bürgerspital aktuell sogar 10,8 Prozent weniger Gehalt bekommen. Um für eine finanzielle Konsolidierung des Krankenhauses zu sorgen, galt zwischen Ende 2012 und April 2016 ein Sanierungstarifvertrag, in dem die Beschäftigten einem Verzicht von 8,5 Prozent des Lohns zugestimmt hatten. Dieser ist nun jedoch seit über einem halben Jahr ausgelaufen. Zum Ende des Jahres habe das Bürgerspital seine Mitgliedschaft im Kommunalen Arbeitgeberverband zwar gekündigt, sei bis dahin aber an den Tarifvertrag gebunden. Der erste Vorsitzende des Marburger Bunds, Hans Martin Wollenberg, sagte dazu: „Die verbliebene Klinik-Geschäftsführung sichert auf Kosten der Mitarbeitenden die Liquidität des Hauses. Bei den Ärzten gar unter Umgehung bestehender Tarifverträge.“ Außerdem fehle noch immer ein zukunftsfähiges Konzept, das auch die vier weiteren Krankenhäuser in der Region mit in den Blick nehme.