Geschrieben von Mathilde Lemesle
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Die geplante Kundgebung des Freundeskreises Thüringen/Niedersachsen in Göttingen wird auf dem Bahnhofsvorplatz stattfinden. Das teilte die Stadt heute mit. Der Freundeskreis wollte seine Mahnwache ursprünglich am Albaniplatz abhalten. Dies wurde nun von der Versammlungsbehörde der Stadt Göttingen verwehrt. Der Albaniplatz sei als ungeeignet von allen Beteiligten angesehen worden. Als Ort der Bücherverbrennung durch die Nationalsozialisten genieße der Platz einen besonderen Status, den es aus Respekt und Achtung vor den Opfern nationalsozialistischer Gewaltherrschaft zu achten gelte, so die Stadt. Bei der Prüfung und Gefahrenprognose hätte sich nur der östliche Bahnhofsvorplatz als geeignet erwiesen. Dort hatte der Freundeskreis im Mai bereits eine Kundgebung abgehalten. Die Mahnwache soll zwischen 19 und 21 Uhr am Sonntag stattfinden. Verschiedene Gruppen, wie redical M, die Grüne Jugend Göttingen, der Deutsche Gewerkschaftsbund, die Antifaschistische Linke International, der Göttinger AStA, die Juso-Hochschulgruppe und die Jusos Göttingen haben zu einer Gegendemonstration aufgerufen. Ebenfalls am Sonntag, allerdings schon um 16:30 Uhr, lädt das Bündnis Vielfalt statt Einfalt Adelebsen zu einer Kundgebung gegen den Freundeskreis Thüringen/Niedersachsen am ehemaligen jüdischen Schulhaus in Adelebsen ein. Unter dem Motto „Nationalsozialisten gestern und heute“ wollen sie, so wörtlich, mit Redebeiträgen und Musik auf Parallelen zwischen der NS Zeit und den heutigen Nazis aufmerksam machen.

Kundgebung in Adelebsen am Sonntag um 16:30 Uhr (Bild: Bündnis Vielfalt statt Einfalt)