Geschrieben von Jeanine Rudat
Datum:
Christina Ganster von der Klinik für Hämatologie und Medizinische Onkologie der Universitätsmedizin Göttingen hat von der Deutschen Gesellschaft für Humangenetik den Lore-Zech-Preis erhalten. Der mit 1.000 Euro dotierte Preis würdigt wissenschaftliche Arbeiten zur Tumorgenetik. Die Wissenschaftlerin erhielt die Auszeichnung für eine Arbeit zum Verlust des Y-Chromosoms bei Patienten mit Myelodysplastischen Syndromen, kurz MDS. MDS sind Stammzellerkrankungen. Sie reichen von relativ harmlosen bis hin zu sehr bösartigen Verläufen, wie einer Leukämie. Der Verlust des Y-Chromosoms ist eine Chromosomenveränderung, die bei etwa zehn Prozent der MDS-Patienten in den Knochenmarkstammzellen auftritt. Diese genetische Veränderung ist zudem ein normales, altersabhängiges Phänomen. In der ausgezeichneten Arbeit hat Ganster ein Verfahren beschrieben, das bei MDS-Patienten die Unterscheidung eines altersbedingten von einem kranheitsassoziierten Verlust des Y-Chromosoms ermöglicht. Außerdem zeigte sie, dass der Verlust des Y-Chromosoms sowohl bei gesunden Kontrollpersonen als auch bei MDS-Patienten vermehrt in den positiven Blutvorläuferzellen auftritt, aus denen sich ein MDS entwickelt.

Lore-Zech-Preis 2016 für Dr. Christina Ganster, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Klinik für Hämatologie und Medizinische Onkologie der UMG. (Bild: Privat)

Verleihung des Lore-Zech-Preis 2016 (v.l.): Prof. Dr. Harald Rieder, Dr. Christina Ganster, Prof. Dr. Claudia Haferlach. (Bild: GfH)