Geschrieben von Frank Dullweber
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Der Bestand des Luchses im Raum Kassel ist zurückgegangen. Das geht aus einem Forschungsprojekt der Universität Göttingen hervor. Seit über einem Jahr beobachten die Wissenschaftler eine kleine Teilpopulation des Eurasischen Luchses in einem etwa 610 Quadratkilometer großen Untersuchungsgebiet südöstlich von Kassel. Zu Beginn der Studie hatten die Forscher mithilfe von 40 Fotofallen sechs Luchse gezählt, bei den aktuellen Messungen waren es nur noch drei. „Da geschlechtsreife Luchse meistens standorttreu sind, liegt es nahe, dass die nicht mehr nachweisbaren Tiere in den vergangenen Monaten verendet sind“, so der Leiter der Studie, Markus Port vom Johann-Friedrich-Blumenbach-Institut für Zoologie und Anthropologie der Uni Göttingen. Als einen der Gründe vermuten die Forscher die so genannte Fuchsräude, eine von Milben verursachte Hautkrankheit. Die nächste Auswertung der Fotofallen soll im Frühjahr 2017 erfolgen. Hoffnung auf eine Neuansiedlung gibt ein neuer, bisher noch unbekannter Luchs. Das Tier war im März in eine der Fotofallen getappt. Das Uni-Projekt wird gefördert durch die Heinz-Sielmann-Stiftung, die Erika-Krauskopf-Stiftung und das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie.

Hessenluchs (Foto: Thomas Trapke)