Geschrieben von Jeanine Rudat
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Heute startet der Modellversuch „Anonymer Krankenschein“ in Göttingen. Er soll sicherstellen, dass auch Menschen ohne Aufenthaltsstatus eine Möglichkeit haben, zum Arzt zu gehen, ohne Angst abgeschoben zu werden. Besonders schwangere Frauen hatten es bisher schwer, so Lea Herrman, die sich als Frauenärztin bei der medizinischen Flüchtlingshilfe engagiert, da „die Frauen erst kurz vor Geburt den Weg zu uns finden und dann einfach oft sehr wenig Zeit ist, das vernünftig zu organisieren und einen sicheren Platz für eine Entbindung zu haben. Und natürlich die ganze Mutterschaftsvorsorge nicht läuft. Kein Infektionsschutz, keine Wachstumskontrolle, keine Kontrolle der Risikofaktoren. Das ist natürlich nicht gut.“ Über zwei Jahre hat das Land Niedersachsen mit der medizinischen Flüchtlingshilfe über den anonymen Krankenschein beraten. 1,5 Millionen Euro investiert das Land jetzt in den dreijährigen Modellversuch.