Geschrieben von Mathilde Lemesle
Datum:
Wissenschaftler der Universität Göttingen haben untersucht, wie die Nährwertangaben das Kaufverhalten beeinflussen. Nährwerte müssen zwar nach bestimmten Vorschriften auf der Rückseite von Packungen angegeben werden, Hersteller können aber freiwillig Angaben wie Kalorien, Zucker oder Fett auf der Vorderseite der Packung machen. Die Erkenntnisse der Göttinger Wissenschaftler: Je kleiner die Portionsgröße als Basis für die Nährwertangabe ist, desto eher wird das Produkt gekauft. Dafür wurden über zwei Jahre die Daten von 1.500 britischen Supermärkten ausgewertet. „Viele Konsumenten bewerten ein Produkt offenbar ausschließlich nach der angegebenen Kalorienzahl oder anderen Nährwerten und ignorieren dabei die Vergleichsbasis pro Portion“, sagt Ossama Elshiewy, Leiter der Studie. Dies könne eine Gefahr in Bezug auf die Ernährungsgewohnheiten darstellen, so Elshiewy weiter. Außerdem fanden die Forscher heraus, dass kleinere Portionsangaben öfter bei ungesunden Produkten auftreten. Die Wissenschaftler fordern eine Standardisierung der Angabe der Portionsgröße.

Ossama Elshiewy leitete die Studie (Bild: Universität Göttingen)