"Kommunikation zwischen Pflanze und Affe" - Primatenzentrum untersucht Fruchtaromen
Wissenschaftler des Deutschen Primatenzentrums in Göttingen haben die ökologische Rolle von Fruchtaromen untersucht. In zwei Studien haben sie dafür die unterschiedlichen Gerüche von Früchten und die Reaktion von Affen analysiert. Die Ergebnisse zeigen, dass reife und unreife Früchte unterschiedliche Aromen ausstoßen, die von den Affen wahrgenommen werden. Dadurch ergibt sich ein Vorteil für beide Seiten. „Affen profitieren von der Möglichkeit, reife Früchte leicht und zuverlässig zu erkennen. Im Gegenzug bringt es Pflanzen Vorteile, wenn sie ihre Früchte durch Düfte attraktiver für Primaten machen und dadurch die Samenausbreitung gewährleisten können“, so die Wissenschaftler. Omer Nevo, Hauptautor der beiden Studien, spricht von einer „Kommunikation zwischen Pflanze und Affe“. Bei Pflanzen, die auf Vögel als Samenausbreiter angewiesen sind, konnten die Wissenschaftler diese Geruchsunterschiede zwischen reifen und unreifen Früchten nicht feststellen. Ein veränderter Geruch sei somit eine Anpassung der Pflanze an den jeweiligen Samenausbreiter.