Geschrieben von Jeanine Rudat
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Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. - Kreisgruppe Göttingen (BUND Göttingen), die Biologische Schutzgemeinschaft Göttingen e.V. (BSG) und die Naturschutzbeauftragte der Stadt Göttingen, Britta Walbrun, kritisieren wildes Mountainbiking im Naturschutzgebiet. Die Fahrradfahrer, die den Göttinger Stadtwald und das Kerstlingeröder Feld auch abseits der Wege durchqueren, zerfahren dabei wertvolle Biotopflächen und stören Rückzugsbereiche für teils seltene Wildtierarten. Damit würden sie nicht nur das Ansehen ihrer Sportart schädigen, sondern auch gegen das bestehende Naturschutzgesetz verstoßen. Damit der Göttinger Stadtwald nicht zur Sportarena verkomme, müssten nicht nur das städtische Forstamt und dessen Mitarbeiter verstärkt diesen Ordnungswidrigkeiten nachgehen und sie zur Anzeige bringen, sondern hier müsse auch juristisch entschlossen und mit Null-Toleranz dem Naturfrevel begegnet werden, um deutlich zu machen, dass es sich dabei um alles andere als einen Kavaliersdelikt handelt, fordern die Naturschützer. Der Göttinger Wald genießt als Flora-Fauna-Habitat Gebiet europäischen Schutzstatus. Ein Großteil des Stadtwaldes einschließlich des Kerstlingeröder Feldes steht seit fast elf Jahren unter Naturschutz. Dazu zählen vielfach einzigartig entwickelte Lebensräume, wie Waldbereiche und extensiv genutzte Wiesen oder Magerrasen. Hier kann der Stadtwald Göttingen mit artenreichem Bestand z.B. an seltenen Orchideen, Enzianen, Schmetterlingen, Wildbienen und Insekten aufwarten.

Tiefe Furchen ziehen sich durch diesen Magerrasen im Kerstlingeröder Feld. (Bild: BUND Kreisgruppe Göttingen)

Im Spätsommer werden die gut gepflegten Magerrasen des Kerstlingeröder Feldes zu wahren Blütenmeeren (Bild: BUND Kreisgruppe Göttingen)