Geschrieben von Lucas Döring
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Die niedersächsische Justizministerin Antje Niewisch-Lennartz hat gestern das Verwaltungsgericht Göttingen besucht, um sich vor Ort ein Bild von der Mehrbelastung durch die ansteigenden Asylverfahren zu machen. Es war bereits der zweite Besuch der Ministerin. Sie bedankte sich bei den Mitarbeitern des Göttinger Verwaltungsgerichts für ihre Arbeit im vergangenen Jahr. Besonders an einem kleineren Verwaltungsgericht, wie dem in Göttingen, würde die Arbeit durch viel Engagement und tadellos organisierter Zusammenarbeit bewältigt werden. Die hohe Anzahl an Asylverfahren sei frühzeitig vorauszusehen gewesen, daher gebe es Möglichkeiten die aktuelle Belastungen zu minimieren. Niewisch-Lennartz über die Möglichkeiten und die Schwierigkeiten, die damit verbunden sind: "Das kann man erstmal so unterstützen, dass wir mehr Personal hier hergeben, das haben wir auch getan. Nicht nur bei den Richtern, sondern auch im Bereich der Serviceeinheiten, also sozusagen den Maschinenraum des Gerichts, auch das haben wir verstärkt. Das hat allerdings natürlich auch Grenzen, für so eine Welle von Verfahren, von denen man jetzt schon absehen kann, irgendwann sind sie zu Ende die vielen Eingänge, können wir hier nicht Lebenszeitrichter einstellen, die danach Däumchen drehen müssen. Deswegen ist es eine echte Herausforderung für die Kolleginnen und Kollegen." Die Anzahl der noch nicht bearbeiteten Asylanträge in Göttingen stieg zwischen Januar und September dieses Jahres von knapp 1.000 auf 1.600 Anträge. Allein im Zeitraum von Januar bis August erreichten das Verwaltungsgericht Göttingen um die 1.200 neue Anträge von Asylverfahren.