Sendung: Mittendrin Redaktion
AutorIn: Leona Passgang
Datum:
Dauer: 02:59 Minuten bisher gehört: 230
Der Göttinger Verschönerungsverein ist ein alteingesessener Zusammenschluss. Der frühere Oberbürgermeister Georg Merkel hat bereits 1875 erkannt, was für ein Potenzial seine Stadt haben kann. Mit Reformen wollte er Göttingen zur Gartenstadt machen und die Natur in der Umgebung nutzen. 1876 gründete er dann den Göttinger Verschönerungsverein und der besteht bis heute und hat in diesem Jahr Großes vor. Leona Passgang war beim Neujahrsempfang des Vereins dabei.

Manuskript

Text

Ob Torhaus Galerie, Bismarckturm oder Rosengarten: Der Göttinger Verschönerungsverein hat in den vergangenen 144 Jahren schon einiges für Göttingen getan. Und einer, der schon eine ganze Weile dabei ist, ist Herting Teusch von Buttlar. Seit 1992 ist er erster Vorsitzender des Vereins und hat schon viele Projekte miterlebt. Die Aufgaben des Vereins haben sich seit der Gründung nicht groß verändert, erzählt er.

 

O-Ton 1, Herting Teusch von Buttlar, 23 Sekunden

Der Verein hat damals den unbewaldeten Hainberg mit Bänken versehen und mit Hinweiszeichen, die man heute noch findet. Und zwar große Kalksteine, auf denen die Wanderziele angegeben sind. Der Verein hat auch gebaut den Bismarckturm und Hünstollen-Turm, der noch in Besitz des Vereins ist.“

 

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Die 2011 sanierte Torhaus Galerie an der Kasseler Landstraße ist eines der aktuelleren Projekte. Sie soll für Verein, Künstler und Interessierte zu einem Ort der Begegnung werden. Neben Ausstellungen soll in der Galerie auch der Stammtisch des Vereins stattfinden. Schriftführerin Ingeborg Hesse ist, verglichen mit Teusch von Buttlar, quasi noch ein Neuzugang. Seit etwa fünf Jahren engagiert sie sich für ein schöneres Göttingen. Im vergangenen Jahr konnte der Verein einige neue Mitglieder dazu gewinnen:

 

O-Ton 2, Ingeborg Hesse, 23 Sekunden

Wir sind jetzt inzwischen bei 92 Mitgliedern, aber viele Mitglieder oder viele Menschen wissen das nicht, dass wir hier der Göttinger Verschönerungsverein sind und was wir hier machen und wir haben sehr vielfältige Aufgaben und als Bürger von Göttingen und ich bin auch Bürgerin von Göttingen, sollte man sich verantwortlich fühlen und eine der Möglichkeiten ist, in diesem Verein mitzumachen.“

 

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Verantwortlich für ihre Stadt fühlen sich alle Mitglieder. Sie organisieren regelmäßig Konzerte, Rund- oder Spaziergänge und Ausstellungen. Ab diesem Jahr wollen sie in die Vollen gehen, kündigt Hesse an:

 

O-Tone 3, Ingeborg Hesse, 20 Sekunden

Wir setzen uns zusammen und überlegen, was gemacht wird. Wir kümmern uns nicht um Bänke hier in Göttingen. Das sollen andere machen. Wir machen uns Gedanken, was hier gemacht wird. Unter anderem der Hünstollenturm, der ist ja unser Eigentum und der muss neu gemacht werden, der muss saniert werden. Da überlegen wir, wie wir das am besten hinkriegen. Das ist eine Verschönerung.“

 

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Auch die Quelle Tuchmacherborn im Wald bei Herberhausen soll wieder in Schuss gebracht werden. Der Verein ist außerdem im Gespräch mit Göttinger Schulen um Schülern die Torhaus Galerie als Ausstellungsort zur Verfügung zu stellen. Im Rahmen des Kunstunterrichts hätten die Schüler die Möglichkeit, ihre Werke selbst in der Galerie auszustellen, dies im Vorfeld anzukündigen und sogar eine eigene Vernissage zu organisieren. Dazu braucht der Verein jedoch noch finanzielle Unterstützung, denn die Schüler sollen ein Startkapital zu Verfügung gestellt bekommen. Das Projekt ist momentan für 2023 und 2024 geplant.