Sendung: Mittendrin Redaktion
AutorIn: Amelie Retzlaff
Datum:
Dauer: 03:45 Minuten bisher gehört: 167
An der Leine spazieren gehen, im Sommer mal die Füße rein halten oder auf der Wiese grillen. Das machen wahrscheinlich die meisten Menschen in Göttingen hin und wieder. Aber die wenigsten baden dabei regelmäßig in der Leine. Dazu lädt die BUND Ortsgruppe Göttingen alle zwei Jahre beim „Leine-Bade-Tag“ ein, um auf die Verschmutzung von regionalen Gewässern aufmerksam zu machen. Was die BUND-Gruppe Göttingen sonst noch für Aktionen veranstaltet und wie sie die Friedhöfe in Göttingen umgestalten, hat Amelie Retzlaff im Gespräch mit Hermann Merkord herausgefunden.

Der BUND-Vorsitzende Hermann Merkord und eine FSJlerin (Bild: Amelie Retzlaff)

Manuskript

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Der Bund für Umwelt und Naturschutz kurz BUND ist ein Verein, der sich deutschlandweit dafür engagiert, dass die Umwelt und Natur besser geschützt wird. Auch in Göttingen gibt es eine Ortsgruppe, die sich schon seit über 30 Jahren für den lokalen Umweltschutz einsetzt. Sie beschäftigen dafür eine Teilzeitangestellte und betreiben die restliche Arbeit ehrenamtlich. Eine der wichtigsten Aufgaben des Verband ist die Beteiligung an Planungsvorgaben der Kommunen oder des Landkreises. Was das genau bedeutet, erklärt der Vorsitzende Hermann Merkord:

 

O-Ton 1, Hermann Merkord, 16 Sekunden

Wir bekommen dazu die Planungsunterlagen, können die sichten und können dann unsere Vorschläge machen, in welcher Form diese Bauvorhaben, um die es dann in aller Regel geht, möglichst natur- und umweltschonend umgesetzt werden.“

 

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Viele dieser Arbeiten stoßen allerdings bei der Öffentlichkeit nicht auf ein großes Interesse, da deren Notwendigkeit häufig mit Vorgaben aus Bau- und Umweltrecht begründet wird. In der Stadt Göttingen fallen aber immer häufiger sogenannte Blühflächen auf, die Wildbienen und andere Insekten anlocken sollen und vom BUND angelegt wurden. Außerdem hat der Landesverband Niedersachsen ein Projekt gestartet, um auf Friedhöfen die Artenvielfalt zu steigern, an dem sich die Ortgsgruppe Göttingen beteiligt. Bei dem Projekt werden reine Rasenflächen zu Blühstreifen umgearbeitet.

 

O Ton 3, Hermann Merkord, 25 Sekunden

Beim Friedhof Junckernberg ist das in sehr schöner exemplarischer Weise bereits passiert, da gibt es große Flächen, die eben bereits umgestaltet wurden. Und es gibt auch tatsächlich einzelne Grabstellen, die umgestaltet wurden, wo man eben sozusagen den Wildbienen und Insekten einen Lebensraum angeboten hat.“

 

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Um die regionale Landwirtschaft zu unterstützen, bietet die Göttinger Ortsgruppe regelmäßig Touren auf Höfe im Göttinger Umkreis an. Dadurch wollen sie die Kommunikation zwischen den Beschäftigten in der Landwirtschaft und der allgemeinen Bevölkerung stärken. Denn viele, gerade kleinere Betriebe kämpfen um ihr Leben und kommen mit den schnellen Veränderungen nicht mit. Der BUND sieht es als Problem an, dass die Landwirtschaft auf Kosten der Natur immer mehr zu einer großen Industrie wird. Sie wollen gerade kleine Höfe unterstützen, sichtbarer zu werden und gehört zu werden.

 

O-Ton 2, Hermann Merkord, 28 Sekunden

Wir haben jetzt schon seit vielen Jahren, ich glaube es ist seit 2011 ungefähr, ein Exkursionsprogramm, da besuchen wir regionale Landwirtschaft also Landwirte, Höfe hier in der Umgebung von Göttingen. Und bei der Gelegenheit können sich die Höfe vorstellen mit dem was sie machen, wie sie es machen, warum sie es machen und unter welchen Randbedingungen sie arbeiten. Sodass, dadurch auch ein zunehmendes Verständnis der Verbraucher für die Probleme der Landwirtschaft entsteht.“

 

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Im Göttinger Umwelt und Naturschutzzentrum befinden sich nicht nur die Büros der BUND-Ortgruppe, sondern dort werden auch regelmäßig Vorträge für Umwelt-Interessierte organisiert. Die BUND-Ortsgruppe Göttingen bietet neben den Exkursionen auf die Höfe auch Ausflüge in die Wälder und Wiesen im Raum Göttingen an, um der Jahreszeit entsprechend die Pflanzen zu bestimmen und den Menschen die Natur näher zu bringen. Sie leitet auch eine regelmäßige Kindergruppe, die sich außerdem einmal im Monat draußen trifft um der Umwelt auf die Spur zu gehen.