HAWK-Studierende organisieren Baumklettermeisterschaft in Göttingen
Sendung: | Mittendrin Redaktion |
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AutorIn: | Robert Roggenkamp |
Datum: | |
Dauer: | 03:12 Minuten bisher gehört: 215 |
Manuskript
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Auch wenn das Baumklettern im Studium der Arboristik kein Pflichtbestandteil ist, so besteht durchaus das Interesse bei den Studierenden der HAWK. Dies ist wohl auch Grund für die Entstehung der Baumklettermeisterschaft. Bei dieser müssen die Teilnehmenden vier Stationen bestreiten. Bei der ersten Station, dem Aufstieg, gilt es, schnellstmöglich ein Seil empor zu klettern. Bei der Station Einwurf dagegen muss ein Seil mittels Wurfsäckchen in verschiedene Astgabeln befördert werden. In der Arbeitsstation wird die eigentliche Arbeit im Baum simuliert: Mit Werkzeug müssen verschiedene Glöckchen berührt werden, kleine Hölzer müssen aus großer Höhe in einen Korb geworfen werden und das alles unter Zeitdruck. Zur letzten Station, der Rettungsstation, erklärt Organisatorin Isabelle Arnim:
O-Ton 1, Isabelle Arnim, 33 Sekunden
„Beim Rettungsklettern geht es darum, eine Person zu retten, die sich verletzt hat und nicht mehr von selber runterkommt. Und der Retter muss innerhalb von 15 Minuten aufgestiegen sein zu der Person und mit der Person auf den Boden wieder kommen. Das ist sehr wichtig für unsere Arbeit, weil wir uns auch in der Arbeit selber retten müssen, wenn was passiert, weil die Feuerwehr oft keinen Zugang hat zu unseren Bäumen oder zu unserem Arbeitsstandort.“
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Baumklettermeisterschaften finden auch auf größerer Ebene statt. Bei der Deutschen Baumklettermeisterschaft zum Beispiel wird unter strengeren Regeln um einen Titel gerungen. So dient der HAWK-Wettbewerb erfahrenen Baumkletterern als Vorbereitung für die Deutschen Meisterschaften. Für HAWK-Student Garret Kollberg ist es das erste Mal. Er verrät, dass er sich auf jeden Fall den ein oder anderen Trick von den Profis abschaut und es bei der Veranstaltung auch darum geht, gemeinsam voneinander zu lernen. Kollberg hat zwei von vier Stationen bereits hinter sich und zieht ein gemischtes Fazit:
O-Ton 2, Garret Kollberg, 14 Sekunden
„Da ich der Erste war am Arbeitsparcours habe ich mich glaube ich nicht ganz so gut geschlagen, wie ich es gerne gehabt hätte. Ich hab ein paar Hänger gehabt im Seil, wodurch ich dann ein bisschen Zeit verloren habe. Aber sonst lief es ganz gut und die Rettung war super, würde ich sagen.“
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Auffällig ist bei der Baumklettermeisterschaft aber, dass keine einzige Frau teilnimmt. Organisatorin Arnim bedauert das und hofft, dass sich das in den kommenden Jahren ändert. Der Studiengang Arboristik ist aber auch stark männlich dominiert. Arnim schätzt, dass auf etwa 30 Studenten nur vier Studentinnen kommen. Auf die Frage nach dem Grund für die rein männliche Teilnehmerschaft antwortet Arnim:
O-Ton 3 Isabelle Arnim, 39 Sekunden
„Der Grund dafür könnte sein, dass man doch sehr unsicher ist in einem Feld voller Männer und dass man dann so einfach unsicher ist, daran teilzunehmen. Weil so eine Klettermeisterschaft ist eh was Aufregendes, weil alle Leute schauen zu und es geht um Schnelligkeit und dass man da toll auftritt, man wird bewertet und dann eben sich noch mit Männern zu messen ist doch auch anspruchsvoll und es gibt definitiv weniger Kletterinnen als Kletterer. Aber wird werden immer mehr. Wir als Frauen und das ist auch sehr wichtig.“
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Nächstes Jahr feiert der Arboristik Studiengang 20-jähriges Jubiläum. Dafür soll noch einmal eine Baumklettermeisterschaft organisiert werden. Die Zukunft darüber hinaus ist aber noch unsicher, denn der Aufwand ist groß und es müssen Leute gefunden werden, die den Wettkampf ehrenamtlich organisieren.
Zur Verfügung gestellt vom StadtRadio Göttingen
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