Sendung: Mittendrin Redaktion
AutorIn: Katja Albrecht
Datum:
Dauer: 03:43 Minuten bisher gehört: 243
Mit verschiedenen Präventionsprojekten engagiert sich der gemeinnützige Verein FIPS e.V. aus Einbeck. Jährlich führt der Verein theaterpädagogische Präventionsprojekte an Schulen der Region durch, die immer häufiger nachgefragt werden. Mehr über den Verein und das Präventionsprojekt hat Katja Albrecht für uns herausgefunden:
Dieser Beitrag wird Ihnen präsentiert von: Das Backhaus

Szenische Lesung `Das Tagebuch der Anne Frank` des Theaters in der List Hannover mit den Schauspielern Willi Schlüter und Marie-Madeleine Kruse (Bild: Simone Bertram)

Manuskript

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„Für Integration, Prävention und Sozialarbeit“, kurz FIPS, ist ein gemeinnütziger Verein. Er versteht sich selbst als eine Art Förderverein, der die Trägerschaft für Präventionsprojekte übernimmt. Das heißt der Verein kümmert sich um die Initiierung, Organisation, Durchführung und Finanzierung der Projekte. Häufig in Zusammenarbeit mit ehren- und hauptamtlichen Institutionen wie Jugendhilfen und Schulen. Die Arbeit im Verein wird ausschließlich von Ehrenamtlichen übernommen und ist politisch sowie konfessionell neutral. Welche Themen behandelt werden, erzählt Stefan Jagonak, erster Vorsitzender von FIPS:

 

O-Ton 1, Stefan Jagonak, 37 Sekunden

Unsere Schwerpunkte liegen in den Bereichen der Gewalt und Suchtprävention und auch Prävention sexuellen Missbrauchs und Prävention der Ausbildung extremistischer Haltung und der Vorbeugung der Ausgrenzung gesellschaftlicher Gruppen im Allgemeinen. Problematischer Nutzung von Medien, also Mediensucht, so ein Thema ist natürlich eins, das auch schon viele Jahre viele Institutionen und viele Eltern auch stark beschäftigt. Mediennutzungskompetenz, Cybermobbing ist dabei auch so ein Schlagwort. Und konstruktive Konfliktlösung wäre auch ein Schwerpunktthema, dem wir uns angenommen haben.“

 

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Der Verein wirkt hauptsächlich im Landkreis Northeim. Die Zielgruppe sind Kinder und Jugendliche, diese sollen mit altersgerechten Methoden erreicht werden. In den letzten Jahren haben sich vor allem theaterpädagogische Projekte an Schulen bewehrt. In Zusammenarbeit mit Dirk Bayer, der Theater und Pädagogik vereint, werden seit 2004 in der Regel zweimal jährlich Aufführungen durchgeführt. Die nächste Projektstaffel startet im September. Einen Einblick zu dem Ablauf gibt Stefan Jagonak:

 

O-Ton 2, Stefan Jagonak, 27 Sekunden

Also es wird von dem Schauspieler und seiner Kollegin eine Szene angespielt und dann wird gefragt: Was glaubt ihr, wie würde das Ding dann weitergehen? Und dann werden die Schülerinnen und Schüler auch aufgefordert mit den Schauspielern zu spielen. Und da ist einfach eine andere und direktere Vermittlungsmethode als ausschließlich der Konsum eines Films oder gegebenenfalls auch eines Theaterstücks. So die direkte Interaktion mit den Akteuren ist da sicherlich ein Punkt, der da sehr wichtig ist, und ja, der sich da sehr bewährt hat.“

 

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Dirk Bayer behandelt mit den Theaterstücken überwiegend Themen wie Gewaltprävention, Suchtprävention, Entwicklung sozialer Kompetenz, Prävention sexuellen Missbrauchs und Mediennutzung, so Jagonak. Durch die breite Mischung an Themen kann der Inhalt an aktuelle Bedarfe angepasst werden. Die Nachfrage nach dem Angebot an Schulen ist sehr hoch, sodass es bereits Wartelisten für das nächste Frühjahr gibt, damit möglichst alle Schulen im Landkreis Northeim berücksichtigt werden. Stefan Jagonak freut sich über das regelmäßige Programm:

 

O-Ton 3, Stefan Jagonak, 35 Sekunden

Nachhaltigkeit ist ein wichtiges Thema für uns und wir wollen ja nicht nur punktuell gute Projekte machen, die dann vielleicht an zwei bis drei Tagen durchgeführt werden, und dann hat man sie sozusagen schon bald wieder vergessen. Sondern es geht auch darum, Präventionsarbeit nachhaltig zu etablieren. Und wenn wir ein solches Angebot haben, wie mit dem Herrn Bayer, das über so viele Jahre so stark nachgefragt wird, das ist natürlich für uns als Verein auch eine tolle Sache, weil wir wissen, dass wir sozusagen auch die nachwachsenden Jahrgänge immer wieder gut erreichen können. Und wir erhalten teilweise auch Rückmeldungen von Eltern, die uns sagen: Mensch, ich hab jetzt drei Kinder durch die Schullaufbahn begleitet und alle haben den Dirk Bayer erlebt.“

 

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Weitere Projekte sind zum Beispiel Workshops zu dem Thema Suchtprävention in Zusammenarbeit mit dem Lukas-Werk aus Northeim. Derartige Workshops werden häufig von der Polizei begleitet, die zum Thema Jugendschutzgesetz aufklärt, so Jagonak. Darüber hinaus werden weitere Programme und Lesungen mit Begleitung verschiedener Theatergruppen angeboten. Der Verein finanziert die Projekte durch Spenden und Mitgliedsbeiträge. Wer FIPS unterstützen möchte oder Projektideen für den Landkreis Northeim hat, kann jederzeit Kontakt zu dem Verein aufnehmen.