Unterwegs im Fundbüro - Wahre Schätze oder nur Schrott?
Sendung: | Mittendrin Redaktion |
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AutorIn: | Redaktion |
Datum: | |
Dauer: | 03:28 Minuten bisher gehört: 271 |
Manuskript
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Sachen zu verlieren ist leicht, sie wiederzufinden leider nicht immer. Das Fundbüro ist einer der Orte, wo sich Gegenstände, die draußen verloren wurden, am ehesten wiederfinden lassen. Am häufigsten werden Geldbörsen, Schlüssel, Ausweise und Führerscheine verloren. Bei Ausweisdokumenten gestaltet sich die Suche nach dem Besitzer sehr viel einfacher als bei anderen Dingen. Laufend als Fundgegenstand abgegeben werden Fahrräder. Wie gehandelt werden soll, wenn etwas gefunden wird, erklärt Jana Schreier, Leiterin des Fundbüros Göttingen:
O-Ton 1, Jana Schreier, 23 Sekunden
„Also Sie können einen Termin bei uns online buchen und dann können Sie vorbeikommen und sagen, Sie haben ein Fahrrad gefunden oder irgendwas anderes, ein Fundstück. Und dann müssen Sie bei uns eine Fundmeldung ausfüllen und diese Fundmeldung wird dann bei uns eingegeben, in unser Fundprogramm und wird öffentlich gemacht, sodass die Leute alle einsehen können, was wir hier haben.“
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Der Finder kann bei Abgabe eines Fundstückes einen Eigentumsvorbehalt anmelden. Wenn sich der Besitzer nicht meldet, geht das Fundstück in das Eigentum des Finders über. Neben Fundmeldungen können über das Online-Formular auch Verlustmeldungen aufgegeben werden. Abgegebene Gegenstände werden mit den Verlustmeldungen abgeglichen, um so schneller den rechtmäßigen Besitzer zu finden. Im Fundbüro werden natürlich nicht nur Alltagsgegenstände wie zum Beispiel Taschen, Handys oder Schlüssel abgegeben. Auch kuriose Funde sind schon vorgekommen:
O-Ton 2, Jana Schreier, 28 Sekunden
„Wir haben zum Beispiel auch einen Rucksack bekommen und der beinhaltete erotische Spielzeugartikel. Und da waren wir höchst erstaunt, was es alles so gibt, und wir haben das natürlich dann entsorgt, weil das kann man ja nicht in die Versteigerung mit reingeben. Aber wir haben natürlich ein Lächeln im Gesicht gehabt, das ist klar. Und der Rucksack war so schwer, dass fast zwei Leute ihn tragen mussten, so viel war da drin.“
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Die Fundgegenstände bleiben sechs Monate lang online einsehbar. Solange haben die Besitzer die Möglichkeit, sich bei dem Fundbüro zu melden. Nach den sechs Monaten werden die Artikel aussortiert. Jacken, Mützen, Schals und andere Kleidungsstücke, die sich in einem guten Zustand befinden, werden gespendet. Kleidung und andere Gegenstände, die beschädigt oder nicht mehr nutzbar sind, werden entsorgt. Alle anderen nicht abgeholten Schätze werden in einer zehntägigen Online-Auktion versteigert. Und auch hier ist ein bestimmtes Prozedere vorgesehen, erzählt Schreier:
O-Ton 3, Jana Schreier, 26 Sekunden
„Da muss man sich dann registrieren bei der Versteigerung. Und dann geht die runterwärts, die Versteigerung. Also wir geben den Preis an. Ich sag jetzt mal, ein Fahrrad 80 Euro. Und mit jeder Sekunde oder Minute geht das dann eben einen Cent runter. Und dann kann man natürlich auch ein Schnäppchen machen, wenn das in zehn Tagen, wenn das ein Fahrrad ist mit 80 Euro und man wartet sieben Tage oder so dann ist es vielleicht bei 30 Euro.“
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Bei der Versteigerung gibt es aber auch die Möglichkeit, die Wunschartikel sofort zum aktuellen Preis zu kaufen. Eine andere Option ist es, einen Wunschpreis festzulegen. Ist der Artikel bei dem Preis angekommen und noch verfügbar, ersteigert man diesen zu dem selbst angegebenen Preis. Dann ist das neue Lieblingsstück nur noch einen Klick weit entfernt. Wieder gilt: Für die Abholung muss über das Online-Portal ein Termin im Fundbüro vereinbart werden. Die diesjährige Online-Auktion läuft noch bis zum 1. Mai.
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