Sprachkurs mit MINT-Programm für Jugendliche aus der Ukraine
Sendung: | Mittendrin Redaktion |
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AutorIn: | Charline Rekewitsch |
Datum: | |
Dauer: | 03:55 Minuten bisher gehört: 165 |
Manuskript
Jedes Jahr haben Jugendliche aus anderen Ländern die Möglichkeit, über die MINT-Akademie nach Deutschland zu kommen. Darunter Jugendliche aus Ländern wie Vietnam, Argentinien, Mexiko, Thailand, USA und vielen weiteren. Durchgeführt wird das MINT-Programm an den Goethe-Instituten. Die finanzielle Unterstützung erfolgt unter anderem durch das Ausländischen Amt.
Den Jugendlichen werden dabei die deutsche Sprache und die MINT-Fächer nähergebracht, also Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Außerdem kann das Programm genutzt werden, um in Deutschland studieren zu können, wie die Leiterin des Goethe-Institut Göttingens Sabine Quenot-Mertes erklärt:
O-Ton 1, Sabine Quenot-Mertes, 30 Sekunden:
„Also es ist verknüpft mit einem Programm an den Instituten in diesen Ländern, das nennt sich Studienbrücke. Das heißt sie werden früh mit Deutsch gefördert. Also talentierte Jugendliche werden mit Deutsch gefördert, Deutschkursen, können aber auch an einer MINT-Akademie teilnehmen, die hat dann eben in Göttingen stattgefunden. Also die Idee ist, dass die dann später ohne nochmal ein Studienkolleg besuchen zu müssen nach dem Abitur, gleich Studieren können in irgendeinem MINT-Fach. Also Mathe, Informatik, Naturwissenschaft oder Technik.“
Text
Die Aufnahme eines Studiums über die Studienbrücke ist in Deutschland bisher nur in Nordrhein-Westfalen möglich.
Seit 2014 arbeitet die MINT-Akademie auch offiziell mit dem Goethe-Institut in Kiew zusammen. Seitdem kommen einmal im Jahr Jugendliche aus der Ukraine nach Deutschland. Zur Zeit der Corona-Pandemie fand dieser Austausch über ein Onlineformat statt. Auch als der Krieg begann, sollte der Austausch für Jugendliche aus der Ukraine weiterhin möglich sein.
Im vergangenen Jahr erfolgte dies unter einer besonderen Förderung, so Quenot-Mertes:
O-Ton 2, Sabine Quenot-Mertes, 43 Sekunden:
„In diesem Jahr war es ganz speziell, denn wir müssen alle sparen. Es gibt diese globale Minderausgabe und das heißt, es wurden leider Programme gekürzt oder gestrichen im Ausland. Und es drohte auszufallen in diesem Jahr (2023) und dann haben meine Kollegin und ich überlegt, wie können wir trotzdem dafür sorgen, dass es stattfinden kann. Was können wir tun? Und ich habe hier eine Stiftung angefragt, die Olav-Brennhovd-Stiftung in Göttingen. Und die haben das sehr großzügig gefördert mit zehn Stipendien. Also für zehn Jugendliche. Zwei hat das Goethe-Institut in Kiew übernommen. Und auch die Kosten für die Begleitlehrkräfte. Aber für die zehn Jugendlichen, konnte das hier durch die Göttinger Stiftung ermöglicht werden.“
Text
Mit diesem Stipendium konnten die Jugendlichen Ende November für eine Woche nach Göttingen reisen. Enthalten waren in dem Stipendium die Unterkunft in einem Hotel und die Verpflegung in der Zentralmensa der Georg-August-Universität. Die Tage der Jugendlichen waren dabei nach einem bestimmten Prinzip aufgebaut. An den Vormittagen hatten sie Unterricht, wie Quenot-Mertes erzählt:
O-Ton 3, Sabine Quenot-Mertes, 38 Sekunden:
„Sie hatten Deutschunterricht. Deutsch als Fremdsprache, aber eben nicht in einem ganz normalen Lehrbuch mit irgendwelchen Themen, sondern wirklich eigens erarbeitete Unterrichtseinheiten für den Aufenthalt hier. MINT-Themen, zum Beispiel kann das sein, Lichtverschmutzung oder Handyrecycling. Aber aufjedenfall auch ein zwei Unterrichtseinheiten, dann abgestimmt auf das Nachmittagsprogramm. Dass sie dann eine Einführung erhalten, Wortschatz, Vorentlast – das ist immer das Wichtigste, dass sie dann auch verstehen, was da am Nachmittag läuft, weil alles auf Deutsch stattfindet.“
Text
Am Nachmittag erlebten die Jugendlichen ein spezielles MINT-Programm. Bei diesem fanden vor allem praktische Übungen im Bereich der Wissenschaft und Technik statt. So konnten die Jugendlichen im X-Lab an einen Versuch mit elektrischen Fischen teilnehmen und eine Führung durch die Universität machen. Außerdem konnten sie sich auch mit Studierende aus dem neuen Studienfach Ökosystemmanagement austauschen. Daneben besuchten sie auch das Unternehmen Sartorius, das School_LAB und das Phaeno in Wolfsburg.
Am 26. November. 2023 ging es für die Jugendlichen wieder zurück in die Ukraine.
Zur Verfügung gestellt vom StadtRadio Göttingen
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