Oktober - Internationaler Brustkrebsmonat
Sendung: | Mittendrin Redaktion |
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AutorIn: | Charline Rekewitsch |
Datum: | |
Dauer: | 04:51 Minuten bisher gehört: 112 |
Manuskript
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Brustkrebs gehört zu den häufigsten Erkrankungen bei Frauen. Jede siebte bis achte Frau ist mittlerweile in Deutschland daran erkrankt. In der Region sind etwa 400 bis 450 Neuerkrankungen pro Jahr nachzuweisen. Die Zahl der allgemeinen Neuerkrankungen innerhalb Deutschlands liegen bei etwa über 70.000. Vor allem Frauen im mittleren Alter von etwa 55 bis 60 Jahren sind häufig davon betroffen. Die Zahlen steigen jedoch, woran vor allem die Früherkennung auf positiver Weise verantwortlich ist. Durch diese ist es möglich bereits frühere Stadien zu erkennen und demnach rechtzeitig durch entsprechende Therapien in Absprache mit den Ärzten und auch den Patientinnen zu behandeln. Regelmäßige Termine zur Krebsvorsorge beim Frauenarzt*in oder die Mammographie ermöglichen die Früherkennung. Aber auch die Eigeninitiative ist eine der besten Methoden, um auf eine Erkrankung aufmerksam zu werden. Darunter versteht man das regelmäßige Abtasten der eigenen Brust. Denn jede Frau kennt ihre Brust am besten und kann daher leicht eine Veränderung feststellen. Doch welche Veränderungen kann dabei wahrnehmen? Mitgründerin und Vorsitzende des Vereins Horizonte Margitta Degener erklärt, wie eine Veränderung an der Brust zu erkennen ist.
O-Ton 1, Margitta Degener, 23 Sekunden:
„Wenn man es selber tastet ist es meistens schon zu einem späteren Zeitpunkt. Deswegen ist es wichtig,, dass man sensibilisiert wird. Wie man die Brust richtig abtastet. Damit man sich nicht in Sicherheit wiegt. Wenn man jetzt zur Mammographie war – da ist also alles in Ordnung, sollte man trotzdem sleber die Brust abtasten. Und das kann man eigentlich nur erkennen, wenn man einen kleinen Knoten ertastet. Jedenfalls im frühen Stadium.“
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Weitere Veränderungen, die zu beobachten sind, sind verziehende Haut, Einziehungen oder optische Knüppel. Aber auch eine optische Veränderung der Brust kann darauf hindeuten, dass eine Erkrankung vorliegt. Eine frühere Erkennung der Erkrankung deutet auf eine bessere Heilungschancen hin. Denn auch wenn Brustkrebs zu den häufigen und bösartigen Erkrankungen zählt, so ist sie nicht die gefährlichste. Allerdings ist diese Form von Krebs genetisch veranlagt. Mehr zu dieser Veranlagung und was noch Auslöser für solch eine Erkrankung sein kann, erzählt Krankenschwester und Pflegeexpertin für Brusterkrankungen Nicole Waldow:
O-Ton 2, Nicole Waldow, 40 Sekunden:
„Genau, es gibt zum einen eben diese genetische Komponente. Was man auch bei der Früherkenung im Prinzip als Diagnostik machen kann, wenn es im Prinzip familiär gehäuft vorkommt, also wenn jetzt die Mama oder die Schwester oder die Tante an Brustkrebs erkrankt sind, dass man dann einfach da schon hellhörig wird und eben auch zur genetischen Beratung gehen kann. Ansonsten, ja, Ursache ist immer so leicht gesagt, aber es ist natürlich die gesunde Lebensweise. Kein Rauchen, wenig Alkohol, Sport, ausgewogene Ernährung, also das was im Prinzip für viele Erkrankungen auch infrage kommt, und je mehr man seinem Körper schadet, umso höher wird vielleicht das Risiko.“
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Trotzdem ist es nicht zu sagen, dass es den Auslöser für Krebs gibt. Denn jede Frau kann daran erkranken. Auch diese, die genetisch dazu nicht veranlagt sind. Daher ist es auch nicht möglich eine Vorbeugung gegen die Erkrankung zu machen, da man darauf keinen Einfluss nehmen kann, wie Waldow erklärt:
O-Ton 3, Nicole Waldow, 16 Sekunden:
„Ja, eine gesunde Lebensweise auf alle Fälle, natürlich, aber vorbeugen eigentlich auch nicht, nein. Es ist einfach entweder die Zelle entartet oder sie entartet nicht, und entweder der körpereigene Abwehr bekämpft diese Zelle dann, oder es funktioniert nicht.“
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Aus diesem Grund ist es wichtig, sich einer regelmäßigen Früherkennung zu unterziehen. Männer können in seltenen Fällen ebenfalls davon betroffen sein. Auch Margitta Degener ist eine Betroffene. Ihre Krankheit liegt bereits einige Jahre zurück und wurde im Rahmen einer Früherkennung, einer Mammographie, entdeckt. Obwohl sie in einem relativ frühen Stadium entdeckt wurde, musste sie eine Chemo- und Strahlentherapie durchlaufen. Die Situation war sehr schwierig, daher war es ihr wichtig gewesen auch für eine emotionale Stütze zu sorgen wie sie berichtet.
O-Ton 4, Margitta Degener, 34 Sekunden:
„Das war ja auch mit so ein Gedanke, weshalb ich mich so mit eingesetzt habe, dass man dieses Modell der Breastcare Nurse auf den Weg bringt, weil eben auch durch diesen medizinischen Alltag man nicht diese emotionale Unterstürzung bekommen kann die man benötigt in der Situation. Und die Breastcare Nurse nimmt sich eben dann mehr Zeit, erklärt nochmal ausführlich, nimmt aber auch mal die ein oder andere Vereinbarung eines Termins oder so ab, also unterstützt halt emotional. Das finde ich ganz, ganz wichtig, und das kriegt man alleine schlecht hin in der Situation. Und deswegen finde ich das Modell ganz wichtig.“
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Für Betroffene ist es oftmals schwierig, über Erkrankungen zu sprechen. Der Verein Horizonte Göttingen, der brustkrebserkrankte Frauen unterstützt, bietet einen Gesprächskreis an, in denen Betroffene über ihre Erkrankungen sprechen können und eine Unterstützung in dieser schwierigen Zeiten finden können. Zudem gibt es in Göttingen die Frauenselbsthilfe nach Krebs, die ebenfalls Gesprächskreise für Betroffene anbietet.
Zur Verfügung gestellt vom StadtRadio Göttingen
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