Sendung: Mittendrin Redaktion
AutorIn: Marco Mellinger
Datum:
Dauer: 03:56 Minuten bisher gehört: 540
Das KAZ, das Junge Theater und das Quartiersbüro sind wohl gut im neuen Haus angekommen und leben sich ein. Die sind bereits mit den neuen Nachbarn im Leineviertel ins Gespräch gekommen und wollen gemeinsam so einiges auf die Beine stellen. Marco Mellinger war bei der Präsentation der ersten Ideen zum Projekt dabei und berichtet:

Manuskript

Text

2019 zogen KAZ und Junges Theater aus Sanierungsgründen in die Bürgerstraße 15 um. Aufenthaltsdauer ungewiss. Dennoch kein Grund mit der neuen Umgebung zu fremdeln. Denn hier gibt es einiges zu entdecken. Am anderen Ufer des großen Verkehrsstroms – der Bürgerstraße – liegt in trauter Nachbarschaft das Leineviertel. KAZ und JT haben sich nun intensiv mit der auseinandergesetzt. Daraus entstand dann das Konzept „Drei fürs Viertel“. Der dritte im Bunde ist das Quartiersbüro Leineviertel der Jugendhilfe Göttingen e.V:. Die Verantwortlichen Anne Moldenhauer vom KAZ, Laura Eger vom Quartiersbüro und Nico Dietrich vom JT zogen los und kamen mit ihrer neuen Nachbarschaft im Leineviertel ins Gespräch und entdeckten viele Wünsche und Bedürfnisse der Anwohner*innen. Diese wurden gesammelt und das Projekt erhielt direkt eine Förderung des Fonds für Soziokultur durch das Bundesministerium für Kultur und Medien. Von den Ideen erzählt die Leiterin des KAZ, Anne Moldenhauer:

 

O-Ton 1, Anne Moldenhauer, 29 Sekunden

Also die Ideen sind ja die Ideen, die die Leute die im Leineviertel wohnen haben. Also das sind ja die Themen, die die Nachbarn einbringen und das ist zum einen Angebote für Kinder und Jugendliche möglichst kostenfrei und möglichst inklusiv, dass eben auch verschiedene Kinder und Jugendliche zusammenkommen. Musik ist ein Thema, Malen und Gestalten ist ein Thema, Graffiti ist ein Thema. Da wollen wir Angebote machen, teilweise haben wir die auch schon konzipiert und sogar schon finanzieren können.“

 

Text

Aber auch Begrünung und Natur, sowie Inklusion stehen als Themen im Vordergrund. Ziel ist es, vor allem die Bedürfnisse junger Menschen, Kinder und Familien zu erfüllen und einen neuen Raum der Kultur und Begegnung zu schaffen. Bereits in der Vergangenheit haben KAZ und JT gezeigt, dass ihre Projekte Früchte tragen

 

O-Ton 2, Anne Moldenhauer, 34 Sekunden

Also vielleicht das bekannteste war unser ‚Ottfrieds Garten Projekt‘. Damals waren wir ja noch am Wochenmarktplatz. Da haben wir zusammen mit den Anwohnern vom Wochenmarktplatz, also den Gastronomen, den normalen Bewohnern, aber auch Gewerbe und den Wochenmarktbeschickern drei Tage geplant, ein Living Lab, also ein lebendes Labor und haben den Platz komplett mit Rollrasen ausgelegt, mit Pflanzen bestückt und haben einfach von der Diskussionsrunde bis zum Tango-Tanz über Morgen-Yoga, aber auch mit einem Nachtmarkt gezeigt, wie dieser Platz eigentlich aussehen könnte.“

 

Text

Die Kooperation von KAZ mit Jungem Theater funktioniert also. Nun haben Sie beim neuen Projekt das Quartiersbüro mit ins Boot geholt und erste Ziele stehen auch schon fest. So soll das Jugendzentrum am Gartetal für ein Nachbarschaftszentrum weichen. Was genau die Pläne dahinter sind, führt Laura Eger vom Quartiersbüro weiter aus:

 

O-Ton 3, Laura Eger, 28 Sekunden

Ja also es gibt schon länger das Konzept vom ‚Jugendhilfe Göttingen e.V.‘ ein Quartierszentrum zu gestalten und das ist jetzt tatsächlich ganz konkret. Da wo das Jugendhaus Gartetalbahnhof jetzt steht, soll ein Stadtteilhaus gebaut werden. Die Baupläne sind jetzt auch schon soweit, dass sie jetzt in die Genehmigungsverfahren gehen. Da wird Teil eine Kita sein mit 80 Plätzen, ein Familien- und Begegnungszentrum, wo auch das jetzige Quartiersbüro hin dann umzieht und das Jugendhaus“

 

Text

Aber auch das Junge Theater hat Ideen mitgebracht. So wird im Leineviertel momentan ein Theaterprojekt auf die Beine gestellt und die Proben laufen bereits. Hier werden Zuschauer*innen den Saal verlassen und Theater vor Ort erleben. Schauplätze sind Privatwohnungen von Anwohner*innen, in denen über die Geschichte und das Leben im Leineviertel hautnah erzählt wird. Zwischen den Inszenierungen spazieren die Besucher*innen von Bühne zu Bühne durch das Leineviertel. Ausschlaggebend für die neuen Projekte des Theaters war unter anderem die Pandemie, die die Kulturschaffenden dazu ermutigt hat, neue Wege zu gehen.