Sendung: Mittendrin Redaktion
AutorIn: Paula Baierlein
Datum:
Dauer: 03:23 Minuten bisher gehört: 268
Es ist zwar noch etwas hin, aber die Vorbereitungen laufen bereits auf Hochtouren. Dieses Jahr soll er unbedingt wieder stattfinden, der Göttinger Lichterlauf. Die letzten Jahre war er erst wegen Corona und dann wegen schlechtem Wetter abgesagt worden. Paula Baierlein hat sich am Kiessee mit den Veranstaltern getroffen und sich erzählen lassen, was den Lichterlauf besonders macht.

Kontaktperson für Bands, die gerne auf dem Lichterlauf spielen wollen: Tim Jesinghaus: jes@arcor.de

Manuskript

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Letztes Jahr konnte der Lichterlauf nicht stattfinden, weil Regen drohte die Lichttechnik zu zerstören. Die Jahre davor machte Corona dem Ganzen einen Strich durch die Rechnung. Dieses Jahr soll in jedem Fall um den Kiessee gelaufen, gerannt und spaziert werden. Einen Plan B für schlechtes Wetter haben die Veranstalter schon in der Tasche. Frank Neumann ist Teil des ehrenamtlichen Orga-Teams. Er erklärt das Konzept des Lichterlaufs und was ihn von anderen Läufen in der Region unterscheidet.

 

O-Ton 1, Frank Neumann, 23 Sekunden

Das Grundprinzip war ja damals, als wir uns zusammengesetzt haben, wir wollten schon etwas Besonderes im Herbst haben, also nicht so einen ganz normalen Herbstlauf, wo man nur auf Zeit eine gewisse Leistung abliefert … sondern es sollte schon dieser ganz besondere Charme der Komposition aus Musikeffekten, Lichteffekten und sportlicher Bewegung sein.“

 

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Denn beim Lichterlauf geht es in erster Linie nicht um persönliche Bestleistungen und sportliche Erfolge. Stattdessen spenden Teilnehmer*innen für jede gelaufene Runde. Dafür gibt es auf der Laufstrecke rund um den Göttinger Kiessee Live-Musik und Licht-Installationen. Mitlaufen dürfen alle, es gibt sogar eine kürzere Strecke für Kinder. Die Spenden sind für den Verein „Elternhilfe für das krebskranke Kind“, der das Elternhaus gleich neben der Universitätsmedizin Göttingen betreibt. In diesem kommen Familien unter, deren Kinder wegen einer schweren Erkrankung in der UMG behandelt werden müssen. Dagmar Hildebrandt-Linne, Geschäftsführerin des Elternhauses erzählt, was im Elternhaus alles passiert.

 

O-Ton 2, Dagmar Hildebrandt-Linne, 32 Sekunden

Das Elternhaus ist direkt gegenüber der Uniklinik Göttingen und in dem Elternhaus wohnen alle Familien, deren Kind mit einer schweren Erkrankung stationär in der Kinderklink behandelt wird. Sei es mit einer Krebserkrankung, Familien, deren Kind eine Herzerkrankung hat, oder Skoreliose, irgendwas neurologisches, oder auch Eltern von frühgeborenen. Und das Kernstück oder das Herzstück ist tatsächlich auch die psychsoziale Begleitung. Das heißt die Familien werden in ihren Krisen und immer wenn sie uns brauchen, werden sie auch begleitet. Psychosozial und hochprofessionell.“

 

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Darüber hinaus veranstaltet der Verein jedes Jahr eine Jugendfreizeit für betroffene Kinder und ihre Geschwister, springt ein, wenn Geld knapp wird, weil Eltern aufgrund der Erkrankung ihres Kindes nicht arbeiten gehen können und leistet Trauerarbeit für verwaiste Familien. Steffen Mühl ist am Tag des Lichterlaufes für die Technik und die Beleuchtung zuständig. Im Unterschied zu den letzten Lichterläufen verlegt er dieses Jahr LEDs, der Umwelt zuliebe.

 

O-Ton 3, Steffen Mühl, 11 Sekunden

Also wir haben in dem letzten Jahr mal durchgezählt und haben gesagt es sind knapp sechs bis siebenhundert Scheinwerfer, die wir hier um den Kiessee aufbauen, um den Lichterlauf zu beleuchten und ich denke so etwas an die 15 bis 20 Kilometer Kabel.“

 

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Am 7. Oktober ist es nun wieder soweit. Der Lauf findet so spät im Jahr statt, weil es dunkel sein muss, damit die Lichtinstallationen wirken. Und, weil im Sommer der Haubentaucher am Kiessee brütet. Und der soll schließlich nicht gestört werden, denn wie auch auf der Laufstrecke, nehmen auch drumherum alle Rücksicht aufeinander.