Die nächsten Etappenziele für das Kinder- und Jugendhospiz „Sternenlichter“
Sendung: | Mittendrin Redaktion |
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AutorIn: | Tina Fibiger |
Datum: | |
Dauer: | 04:55 Minuten bisher gehört: 79 |
Manuskript
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Auch infolge der Diskussion um die medizinische Versorgung und Betreuung während der Pandemie zieht die Idee eines Kinder- und Jugendhospizes weite Kreise. Ein Zeichen dafür sieht Nicole Zimmer zunächst in der wachsenden Spendenbereitschaft für das „Sternenlichter“-Projekt, für das sich auch viele Göttinger Unternehmen und Vereine engagieren. Im Zusammengang mit Corona betont die Oberin der DRK-Schwesternschaft Georgia-Augusta als Vorsitzende des Fördervereins für ein Kinder-und Jugendhospiz auch die steigenden Mitgliederzahlen:
O-Ton 1, Nicole Zimmer, 26 Sekunden
„Dass es den Menschen vielleicht ein Stück weit bewusster wird, wie wichtig das ist, auch ein gut funktionierendes Pflegesystem zu haben. Und was „Sternenlichter“ angeht, haben wir ganz viel Unterstützung aus der Bevölkerung erfahren, jetzt gerade in der Vorweihnachtszeit. Dann hatten wir schon Anfragen von Eltern, die tatsächlich uns aufsuchen möchten, also sagen: Dass es noch nicht soweit ist, aber dass wir uns freuen, wenn wir starten, sie begrüßen zu können.“
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Auf dem Grundstück am Helvesanger 10, das für den Bau des Kinder- und Jugendhospizes vorgesehen ist, sollen im Frühjahr zunächst die Abrissarbeiten für die bestehenden Gebäude erfolgen. Zimmer rechnet mit einem Jahr Bauphase und dass in dieser Zeit auch das Freigelände auf dem 8.000 Quadratmeter großen Grundstück auf die Bedürfnisse der jungen Patient*innen und ihrer Angehörigen abgestimmt wird. Dort soll ein Patientengarten mit einem Spielplatz entstehen.
O -Ton 2, Nicole Zimmer, 20 Sekunden
„Das wird so eine Mischung aus Park und Erinnerungsgarten und auf der anderen Seite haben wir so geplant wirklich zum Austoben und Austoben für die Geschwisterkinder aber auch für die kranken Kinder, die oftmals sehr eingeschränkt sind ,aber auch im Freien kann man die therapieren. Da wird es alles Mögliche auf dem Grundstück geben, was wunderbar umzusetzen.“
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Zwölf Patient*innenzimmer, die von den Eltern mit bewohnt werden können, sind für den „Sternenlichter“-Neubau vorgesehen, dazu acht Elternappartements und Räume für die palliativmedizinische Versorgung. Zimmer nennt vielfältige therapeutische Angebote für die Patienten und auch für die Unterstützung, die ihre Familien brauchen, zu der dann auch ehrenamtliche Vereinsmitglieder beitragen werden.
O-Ton 3, Nicole Zimmer, 30 Sekunden
„Wir werden Musiktherapie anbieten, Krankengymnastik, psychologische Betreuung für die Kinder, für die Eltern. Natürlich sozialpädagogische Spieltherapien, also alles, was man sich so vorstellen kann. Wir haben auch schon viele Anfragen von ehrenamtlichen Mitgliedern, die sagen: „Wie können wir helfen, was können wir tun?“, über das Töpfern, über Schmuck, Werkeln nenne ich es jetzt ma.l Das muss man dann sondieren: Was passt rein? Was wünschen die Eltern auch, was brauchen wir für die Geschwisterkinder?“
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Auch wenn die Finanzierung und die Ausstattung des Neubaus und der Freiflächen gesichert ist, ist das „Sternenlichter“-Team langfristig auf Förderer und Sponsoren angewiesen. Die Tagessätze der Krankenkassen decken über die palliativmedizinische Versorgung hinaus nicht alle Therapieangebote ab, wie die Oberin der Göttinger DRK-Schwesternschaft erklärt. Dazu gehört auch nicht nur die Musiktherapie, die Ausstattung mit Instrumenten und das Honorar für Musiker oder Musiktherapeut*innen.
O-Ton 4, Nicole Zimmer, 31 Sekunden
„Kinder, die im Rollstuhl sitzen, da träumen wir von einem Rollstuhlfahrrad zum Beispiel. Die sind sehr teuer, diese Geräte. Das sind alles so Dinge, die wir über Spenden finanzieren müssten. Und es ist ja nicht so wie in einem Erwachsenenhospiz, dass die Kinder, die zu uns kommen, nach vier Wochen verstorben sind sondern die kommen oft über viele Jahre immer wieder: Weil die haben eine lebensverkürzende Erkrankung und wir wissen nicht, wann der Weg zu Ende ist. Aber oft können die das über viele Jahre überleben.“
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Auch wenn sich infolge der Pandemie der Baustart für das „Sternenlichter“-Hospiz am Helvesanger verzögert, spricht Zimmer von einem idealen Standort, um Patient*innen und deren Angehörige zu betreuen. Für viele Eltern und ihre Kinder verkürzt sich in einem Radius von 250 Kilometern auch der Anfahrtsweg zum nächsten stationären Kinder- und Jugendhospiz in Bielefeld, Magdeburg, Syke oder Frankfurt. Das gilt auch für die vielen jungen Patient*innen, die an der Kinderklinik der UMG behandelt werden und in unmittelbarer Nähe weiter betreut werden können, wenn das „Sternenlichter“-Team spätesten im nächsten Jahr seinen Neubau in Grone einweihen und endlich an den Start gehen kann.
Links / Verweise
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