Sendung: Mittendrin Redaktion
AutorIn: Leona Passgang
Datum:
Dauer: 02:05 Minuten bisher gehört: 255
Die Tannenbergschule und das Hainberg Gymnasium aus Göttingen nehmen am Kurzfilmwettbewerb des Vereins Blickwechsel teil. In ihren Kurzfilmen sollen die Schüler sich an Neues heranwagen und die Entwicklung ihres persönlichen Blickwechsels dokumentieren und begleiten. In Göttingen lernen die Schüler gemeinsam, zum Beispiel wie sie mit einem Rollstuhl auch skaten können. Leona Passgang mit den Einzelheiten.

Finia und Kasper (6. Klasse Hainberg Gymnasium) in der Funsporthalle (Bild: Leona Passgang)

Manuskript

Text

Filmen lernen und gleichzeitig Berührungsängste abbauen. Das ist die Idee, die hinter dem Projekt und dem Filmwettbewerb „ganz schön anders - No Limits“ steckt. Beworben haben sich 133 Schulen aus ganz Niedersachsen mit ihren Ideen. Im Mittelpunkt – die Inklusion. Die Göttinger 7. Klasse der Tannenberg Schule und die 6. Klasse des Hainberg Gymnasiums bilden eines der Schüler-Filmteams. In einem ersten Workshop haben sie gelernt selbst zu filmen und zu interviewen. Als Thema haben sie sich „Rollstuhlskating“ ausgesucht. Mit Tablets, Stativen und natürlich mit Rollstühlen ausgestattet sind sie in ihr Projekt gestartet. Die Berührungsängste und Unsicherheiten seien schnell verschwunden, berichtet Andrea Behet, Sport-, Mathematik- und Naturwissenschaftslehrerin am Hainberg Gymnasium. Sie sieht im Filmen eine große Chance, gerade im Sportunterricht sei das Filmen der eignen Übungen oft eine Motivation für die Schüler. Die amtierenden deutschen Rollstuhlskatingmeister Lisa Schmidt und David Lebuser, der auch ehemaliger Weltmeister ist, haben den Schülern erste Tricks und Techniken gezeigt, immer dabei: Helm, Knieschoner und Handschuhe. Und einige Schüler, die anfangs skeptisch waren, wollten am Ende den Rollstuhl gar nicht mehr hergeben, erzählt Behet. In den nächsten Wochen finden niedersachsenweit 30 Drehbuch- und Filmworkshops statt. Im März entscheidet sich dann, welches Filmteam gewonnen hat. Eine Jury um die Fotografin und Künstlerin Anna Spindeldreier wird dann den Sieger auswählen. Die besten Kurzfilme werden im Astor Grand Cinema in Hannover gezeigt, das Gewinner-Team darf nach Berlin reisen und den Filmpark Babelsberg besuchen. Der Verein Blickwechsel organisiert bereits seit 12 Jahren Wettbewerbe und Workshops mit dem Fokus auf Inklusion. Förderer sind die Klosterkammer Hannover und die Sparkassen in Niedersachsen.