Sendung: Mittendrin Redaktion
AutorIn: Mira Lou Braun
Datum:
Dauer: 02:52 Minuten bisher gehört: 527
Was haben die Pfadfinder, der Christliche Verein junger Menschen, die Falken, die Feuerwehr und der Deutschen Alpenverein gemeinsam? Sie alle haben Kinder- und Jugendgruppen in Göttingen. Das Angebot ist groß. Doch wo können sich Kinder und Jugendliche eigentlich konkret einbringen und wie steht es generell um die Jugendarbeit vor Ort? Mira Lou Braun hat sich den Stadtjugendring genauer angeschaut, der von der Stadt mit einer Fördersumme von 65.600 Euro unterstützt wird.

Manuskript

Text

Über 30.000 Jugendliche gibt es in Göttingen. Und die wollen nicht nur am Smartphone oder vorm Fernseher sitzen, sondern in ihrer Freizeit auch etwas erleben, Spaß haben und mitbestimmen. Auch unsere Gesellschaft lebt davon, dass sich Jugendliche aktiv einbringen und das Hier und Jetzt mitgestalten. Deshalb ist die Förderung ihres Engagements und ihrer Interessen enorm wichtig. Da kommt der Stadtjugendring ins Spiel. In dem Verein haben sich circa 30 Göttinger Jugendverbände und Jugendgruppen zusammengeschlossen. Lorenz Sieben ist bei den Göttinger Falken und im Vorstand des Stadtjugendrings. Über den Verein und dessen Funktion erzählt er:

 

O-Ton 1, Lorenz Sieben, 31 Sekunden

Der Stadtjugendring ist ein Zusammenschluss von Trägern der Jugendarbeit, ganz konkret die freien Träger, die nicht städtisch sind und die versuchen sich selber zu organisieren und zu gucken: Wie können wir Dinge untereinander besser koordinieren? Wie können wir uns zusammenschließen, um unsere Interessen bisschen so was wie eine Lobbyorganisation und es ist aber auch ein Fortbildungsorgan, eigentlich nur ein Zusammenschluss, damit sich die Jugendverbände besser untereinander vernetzen können.“

 

Text

Die einzelnen Mitgliedsverbände des Stadtjugendrings schicken Delegierte zu Versammlungen und in Arbeitsgruppen. Dort werden die Beschlüsse gefällt. Zwei Hauptamtliche unterstützen den Verein und organisieren Veranstaltungen. Außerdem gibt es den fünfköpfigen Vorstand, in dem alle gleichberechtigt sind und der nach außen die Interessen der Jugendlichen vertritt. Was ihnen dabei besonders am Herzen liegt, berichtet Sieben:

 

O-Ton 2, Lorenz Sieben, 24 Sekunden

Unsere Ziele sind natürlich zum Einen freie Jugendarbeit, emanzipatorische Jugendarbeit möglich zu machen. Das vorderste Ziel ist natürlich den Jugendlichen Spaß zu bereiten und dafür zu sorgen, dass sie sich wohlfühlen können in ihrer Umgebung, dass sie Orte haben, an denen sie auch mal anders sein können, dass sie Orte haben, die ihnen irgendwie eine Möglichkeit zu ihrem freien Selbstausdruck geben.“

 

Text

Das Angebot für Jugendliche in Göttingen ist groß und vielfältig. Im Stadtjugendring sind freie Jugendzentren, politische Gruppen, christliche und bündische Verbände sowie Sportgruppen organisiert. Der Verein möchte möglichst viele Jugendliche erreichen und ansprechen. Dabei liegt auch ein Fokus auf denen, die in der Gesellschaft nur schwerer Gehör finden. Deshalb findet zum Beispiel Mädchenförderung und antirassistische Arbeit statt. Jugendarbeit kann nicht einfach aus dem Nichts entstehen. Was ist generell für eine gut funktionierende und lebendige Jugendarbeit nötig? Dazu Sieben:

 

O-Ton 4, Lorenz Sieben, 25 Sekunden

Natürlich braucht es auf jeden Fall erstmal eine gute Grundförderung. Es braucht irgendwie eine Möglichkeit für einen Verband oder für ein Jugendzentrum erstmal das zu machen, worauf sie gerade Lust haben. Dazu gibt es auch eine gesetzliche Verpflichtung an die kommunalen Träger, einfach mal Jugendverbände zu fördern und die auch in Ruhe zu lassen mit dem, was sie machen. Das ist nämlich ziemlich wichtig, dass es nicht so viel direkten Einfluss von Verwaltung auf freie Träger der Jugendarbeit gibt.“