Sendung: Mittendrin Redaktion
AutorIn: Marco Mellinger
Datum:
Dauer: 03:07 Minuten bisher gehört: 171
Gerade im Moment wird viel über mögliche Energiequellen geredet und kurzfristige, schnelle Lösungen werden gesucht. Doch nun haben die Grünen in Göttingen für die Region ein langfristiges Projekt vorgeschlagen, das aktuell heiß diskutiert wird. Marco Mellinger hat mit Marie Kollenrott, der Landtagsabgeordneten der Grünen aus Göttingen, über einen möglichen Windpark in Weende gesprochen. Mehr über das Projekt und damit verbunden den ersten Begegnungen mit Bürger*innen hören Sie jetzt:

Manuskript

Text

Anfang Dezember 2022 haben die Grünen in Weende ein Gespräch mit den Bürger*innen gesucht. Thema der Debatte: Die Grünen wünschen sich auf der Hochebene Deppoldshausen in Weende einen neuen Windpark. Neben Geismar könnte hier also der zweite Windpark im Stadtgebiet entstehen. Wie das Bürger*innengespräch ablief, resümiert Marie Kollenrott. Sie ist Mitglied der den Grünen und niedersächsische Landtagsabgeordnete:

 

O-Ton 1, Marie Kollenrott 41 Sekunden

Das war tatsächlich eine Veranstaltung, die erstmal das Thema erstmals aufgreifen sollte und auch eine Bürgerbeteiligung in der Öffentlichkeit anreizen sollte, beziehungsweise das Thema in die öffentliche Diskussion vermehrt bringen sollte, um eben Bürgerinnen und Bürgern auch die Gelegenheit zu geben, sich damit anzufreunden. Genauso aber, kritisch auf das Projekt zu blicken, möglichst kritisch konstruktiv und das eben von vorneherein zu begleiten. Denn das Land, und das ist ja jetzt meine Ebene, sieht vor, tatsächlich bei jedem Projekt, was verwirklicht wird in Sachen Windenergie Bürgerbeteiligung verbindlich vorzuschreiben zu einem bestimmten Prozentsatz. Und so eben auch hier. Insofern würde es die Möglichkeit geben für Bürger*innen, sich an diesen Anlagen vor Ort zu beteiligen.“

 

Text

Neben viel Zuspruch wurde Kollenrott bei dem Bürger*innengespräch auch mit Widersprüchen konfrontiert. Dieser entstand zum Großteil aus einer direkten Betroffenheit der Bürger*innen. Stichworte beispielsweise: Schattenfall und Sichtbehinderung. Doch genau hierfür sollte diese erste Diskussionsrunde auch genutzt werden. Die Anwohner*innen sollen frühzeitig die Möglichkeit erhalten, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und auch Teil des Planungsprozesses zu werden. Entscheidend ist für die Landtagsabgeordnete vor allem, dass sich die Planung zügig durchführen lasse. Über die aktuellen Geschehnisse um das Projekt führt Kollenrott weiter aus:

 

O-Ton 2, Marie Kollenrott, 41 Sekunden

Am 8. Dezember gab es ja die Verwaltungsvorlage im Bauausschuss und wir als Grüne können erstmal sagen, dass wir froh sind, einen Beschluss zur Windenergie zu haben. Das heißt, das Haushaltsbündnis im Rat hat das eben in den Ausschuss eingebracht, und dass wir hoffen, dass es damit erstmal im Stadtgebiet vorangeht. Für uns ist das Thema, dass wir Windenergie und auch alle anderen Formen erneuerbarer Energie, dass wir da den Ausbau sehr beschleunigen wollen, und das uns die im Raum stehende Erarbeitung des Flächennutzungsplans, das abzuwarten, dass uns das zu lange dauert. Weil wir eben befürchten, dass die Zeit, wenn die vergeht, im Zweifel von Privatakteuren genutzt wird, um sich auch die nötigen Flächen für die Windenergie zu sichern.“

 

Text

Eher wünscht sich Kollenrott, dass das Projekt in öffentlicher Hand in Zusammenarbeit mit den Göttinger Stadtwerken umgesetzt wird. Insbesondere sei der Standort in Weende laut Kollenrott gut geeignet, da die Hochebene Deppoldshausen ein hohes Windaufkommen habe und die Konfliktpunkte recht gering ausfallen würden. Erste Erfahrungen mit Windkraftanlagen konnten die Anwohner*innen in Göttingen bereits sammeln. So stehen in Geismar bereits Windräder, die laut Kollenrott bereits einen Kultstatus für die Bewohner*innen eingenommen hätten. Ob das Projekt in Weende verwirklicht werden kann und wie genau die Planung ablaufen wird, könnte bereits in diesem Jahr erkennbar werden.