Sendung: Mittendrin Redaktion
AutorIn: Leona Passgang
Datum:
Dauer: 02:56 Minuten bisher gehört: 198
Das Göttinger Jugendparlament steht in den Startlöchern. Am Montag konnten sich interessierte Schüler über das Projekt informieren und erste Themen und Wünsche äußern. Im März dieses Jahres dürfen alle Schüler weiterführender Schulen der Stadt Göttingen ihre Vertreter dafür wählen. Wer kandidiert, ist allerdings noch nicht ganz klar, denn zur Kandidatur anmelden und mitmachen kann jeder im Alter von 13 bis 17 Jahren. Am Montagabend hatten interessierte Schüler die Gelegenheit, sich zu informieren, anzumelden und über wichtige Themen, Ideen und Wünsche für ihre Stadt zu sprechen. Leona Passgang war dabei und hat mit den Initiatoren gesprochen.

Der Flyer des Jugendparlaments Göttingen (Bild: Jugendparlament Göttingen)

Manuskript

Text

Die Idee für ein Jugendparlament in Göttingen ist schon ein paar Jahre alt. Bereits 2016 haben Göttinger Schüler erstmals den Wunsch für das Projekt geäußert, sagt Ekkehard Jung vom Fachdienst Jugendarbeit und Jugendförderung. Die Stadt bat um Konzept und Satzung. 2019 wurden diese vom Rat endgültig beschlossen. Jung war wichtig, dass das Jugendparlament für alle zugänglich wird, erzählt er.

 

O-Ton 1, Ekkehard Jung, 29 Sekunden

Also im Ursprung waren das tatsächlich sehr viele Jugendliche aus den Jugendorganisationen der Parteien, die sich dafür interessiert haben. Die haben sich seiner Zeit im Stadtjugendring getroffen, haben auch andere dazu geholt, aber das hat sich dann irgendwann aufgelockert. Also das sind mit Sicherheit auch welche dabei, die in irgendwelchen politischen Jugendorganisationen der Parteien sind, aber eben jetzt auch gerade viele die neu dazugekommen sind, jetzt wo das ganze so ein bisschen ins Rollen gekommen ist, die mit den Organisationen der Parteien eigentlich nicht so viel zu tun haben.“

 

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Zur Kandidatur anmelden kann sich jeder zwischen 13 und 17 Jahren. Voraussetzung ist das Besuchen einer weiterführenden Schule in Göttingen sowie Interesse und Neugier, sagt Kerstin Jäger-Hartmann von der Geschäftsstelle Jugendparlament. Sie wünscht sich, dass die Jugendlichen unabhängig und selbstbestimmt ihre Ideen und Wünsche einbringen können.

 

O-Ton 2, Kerstin Jäger-Hartmann, 17 Sekunden

Vielleicht ist es auch gerade das Parteiengeschäft, was Jugendlichen auch oftmals so fremd ist. Und gerade das, dass es überparteilich ist, dass man sich nicht entscheiden muss: Wo gliedere ich mich wieder irgendwo ein, sondern das ich ganz frei bin. Das ist vielleicht auch eine Besonderheit.“

 

Text

Neben dem Einbringen eigener Ideen und Wünschen dürfen die Schüler aber auch erstmals Wahlkampf-Erfahrungen sammeln. Sie bekommen eigene Plakate und die Möglichkeit sich auf der Homepage der Stadt Göttingen vor der Wahl vorzustellen. Für welche Themen sie sich engagieren, liegt in ihrer eigenen Hand, erzählt Jäger-Hartmann.

 

O-Ton 3, Kerstin Jäger-Hartmann, 26 Sekunden

Diese Themenbereiche legen die ja selber fest. Das heißt die Jugendlichen allein bestimmen was und wo und wofür sie sich engagieren möchten. Und sie haben praktisch Rede- und Antragsrecht in allen Ausschüssen der Stadt Göttingen, außer in dem Schulausschuss. Das ist von Gesetzes wegen ausgeschlossen, da ist die Schülervertretung (SV) als Vertreter vorgesehen für die Jugendlichen.“

 

Text

Die Themen, die den potentiellen Kandidaten am Herzen liegen sind breitgefächert. Von Umweltschutz und Digitalisierung über Öffentlichen Personennahverkehr und Fahrradwege bis hin zu Diversität an Schulen und Städtepartnerschaften ist alles dabei. Ihre Ideen und Wünsche werden die 31 gewählten Abgeordneten voraussichtlich im Mai erstmals in ihrer ersten Sitzung diskutieren, herausarbeiten und dann in die jeweiligen Ausschüsse bringen. Das Jugendparlament soll über einen Etat in Höhe von 10.000 Euro verfügen. Gewählt wird vom 11. bis 17. März online.