Bürgermeisterwahl in Uslar 2020 – Kandidatenportrait Volker Fuchs
Sendung: | Mittendrin Redaktion |
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AutorIn: | Tanita Schebitz |
Datum: | |
Dauer: | 05:19 Minuten bisher gehört: 644 |
Manuskript
O-Ton 1, Volker Fuchs, 37 Sekunden
„Volker Fuchs ist jemand, der seit 1974 in Uslar lebt, dort vernetzt ist, bekannt ist, sich seit ewigen Zeiten in Uslar auch engagiert. Mein beruflicher Werdegang: Ich konnte 1990 in Uslar anfangen, im Bauamt, und habe 2008 dann eine Chance genutzt zur Stadt Dassel zu wechseln und bin da seit zwölf Jahren tätig als Fachbereichsleiter für Bau und Ordnung und zudem allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters. Das heißt ich kann sehr gut einschätzen, welche Aufgaben, welche Tätigkeiten dann im Amt des Bürgermeisters auf mich zukommen. Ich möchte diese Funktion in Uslar sehr gerne ausüben, weil ich merke, dass in Uslar derzeit viel zu wenig passiert, Uslar kann deutlich mehr aus sich, aus der Stadt machen, als es derzeit erfolgt.“
Text
So beschreibt der Diplom-Verwaltungswirt Volker Fuchs sich selbst und seine Ambitionen, am 25. Oktober zum neuen Uslarer Bürgermeister gewählt zu werden. Der 55 Jahre alte Fuchs war viele Jahre bei der DLRG Uslar aktiv, 20 Jahre lang auch als deren Vorsitzender. Aus dieser Aufgabe heraus hat er außerdem zu den zentralen Akteuren gehört, die sich in Form eines Fördervereins und dann einer Bürgergenossenschaft erfolgreich um die Wiedereröffnung des Uslarer Badelandes bemüht haben. Bei der Bürgermeisterwahl im Oktober tritt er als parteiloser Kandidat an. Wenn Fuchs in das Amt des Bürgermeisters gewählt werden sollte, will er sich vor allem folgenden Themen widmen:
O-Ton 2, Volker Fuchs, 33 Sekunden
„Da liegt mir insbesondere die Stadtentwicklung am Herzen. Wir haben in der Kernstadt Uslar, im Innenstadtbereich mehrere positive Beispiele moderner Stadtsanierungsmaßnahmen, diese müssen wir einfach nutzen, um weitere Eigentümer davon zu überzeugen, dass Sanierung etwas bringt für unser Stadtleben, unser Stadtbild, da würde ich sehr drum werben, hier mehr tätig zu werden. Aber nicht nur für die Innenstadt, auch die Dorfentwicklung liegt mir sehr am Herzen. Die dürfen wir nicht vernachlässigen, die Dörfer dürfen nicht abgehängt werden, sondern müssen gestärkt werden. Das funktioniert zum Beispiel durch Dorfentwicklungsmaßnahmen und die Bereitstellung von ausreichendem Wohnraum.“
Text
Für Volker Fuchs ist zum Thema Stadtentwicklung vor allem wichtig, den Einzelhandel im Wandel zu begleiten: Dieser steht nicht nur in Uslar und wegen der Corona-Pandemie vor großen Herausforderungen. Den „Masterplan Innenstadt“ zur Attraktivitätssteigerung der Uslarer Innenstadt unterstützt Fuchs, wichtig ist ihm aber auch:
O-Ton 3, Volker Fuchs, 44 Sekunden
„Wir haben einen guten Facheinzelhandel, wir haben Büronutzungen und Gastronomie, das gehört in die Innenstadt. Aber der Wandel in der Innenstadt muss sich auch im Bereich Wohnen abspielen. Wir haben leider noch eine Vorgabe in der Bebauungsplanung für die Innenstadt, dass in den Erdgeschossen eine gewerbliche Nutzung stattfinden muss. Ich glaube, das ist überholt. Mir sind ein Rückbau von leeren Schaufenstern in Wohnraumfenster viel wichtiger. Ansonsten ist der Einzelhandel in Uslar, der sich an der Wiesenstraße entwickelt hat, auf der großen Fläche, für die gesamte Region von Bedeutung. Uslar muss das entsprechende Angebot bieten, um nach wie vor das Mittelzentrum für die Wesergemeinden, für Bodenfelde und andere, die gerne nach Uslar kommen, zu bleiben.“
Text
Uslar zu einem attraktiven Ort für die verschiedensten Menschen zu machen, die dort leben, ist Fuchs außerdem wichtig. Um den Anliegen der verschiedenen Gruppen auch Gehör zu verschaffen, will er als Bürgermeister Strukturen schaffen: Ein Jugendforum, ein Bürgerforum und ein Seniorenbeirat sollen zu einem regen Austausch und einem guten Miteinander beitragen. Auch auf der Agenda hat Fuchs das Thema Kinderbetreuung – gerade für junge Familien und berufstätige Mütter sind gute Betreuungsmöglichkeiten ein wichtiger Faktor. Das harmonischste Miteinander nützt allerdings nichts, wenn nicht auch die Finanzen und Wirtschaft im grünen Bereich sind. Die Stadt Uslar konnte in den vergangenen Jahren den Haushalt konsolidieren und die Verschuldung immer weiter abbauen, auch wenn wegen der Corona-Pandemie dieses Jahr ein Nachtragshaushalt beschlossen wurde. Für Fuchs ist eine verantwortungsvolle Haushaltsplanung ein wichtiger Aspekt. Trotzdem möchte er über die Entschuldungshilfe, bekannt als „Zukunftsvertrag“ mit dem Land Niedersachsen, sprechen:
O-Ton 4, Volker Fuchs, 45 Sekunden
„Also man muss sicherlich darüber diskutieren, ob es sinnvoll ist, nach dem Erfolg der Entschuldung für die Stadt weiterhin an diesem Zukunftsvertrag festzuhalten. Die Zahlen des Haushaltes der Stadt lassen es zu, dass wir den Vertrag kündigen könnten. Hier gilt es, mit den Gremien zu diskutieren, ob es sinnvoll wäre, jetzt dieses Vertragswerk nach Erfüllung der vertraglichen Vereinbarungen auch einzustellen und abzuschaffen, damit ein wenig mehr Handlungsfreiheit, gerade auch für Investitionen, besteht. Das muss politisch diskutiert werden, der Bürgermeister kann diese Diskussion anstoßen, aber er kann es nicht entscheiden. Aber ich würde sehr gerne mit dem Rat der Stadt Uslar hierüber diskutieren, ob man möglicherweise durch einen Verzicht auf diesen Vertrag auch ein wenig mehr Handlungsfreiheit als Stadtrat bekommt.“
Text
Fuchs will darüber hinaus als möglicher Bürgermeister für die Wirtschaft in der Stadt ein verlässlicher Partner sein. Eine möglichst reibungslose Wirtschaftsentwicklung mit der Stadtverwaltung als Ansprechpartner für Unternehmen und Betriebe sei ihm enorm wichtig, so Fuchs. Er will sich außerdem für eine Wiederbelebung des Arbeitskreises der Unternehmen stark machen, um einen Dialog mit den Betrieben und Unternehmen über Entwicklungen und Probleme anzustoßen und als Stadt an Lösungen mitwirken zu können. Er sieht in dem Kontakt zu den ansässigen Unternehmen eine der Hauptaufgaben des Bürgermeisters. Fuchs erklärt, dass er sich aber nicht als One-Man-Show begreife: Der Bürgermeister sei letztendlich nur einer der vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt.
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