Sendung: Mittendrin Redaktion
AutorIn: Tanita Schebitz
Datum:
Dauer: 05:23 Minuten bisher gehört: 629
Torsten Bauer will es nochmal wissen: Er ist der amtierende Bürgermeister von Uslar und tritt am 25. Oktober für eine zweite Amtszeit bei der Wahl zum neuen Uslarer Stadtoberhaupt an. Eigentlich hätte seine Amtszeit schon im Juni geendet, denn da wäre der ursprüngliche Wahltermin der Uslarer Bürgermeisterwahl gewesen. Wegen der Corona-Pandemie wurde dieser allerdings in den Oktober verlegt und Bauer hat sein Amt erst einmal kommissarisch weitergeführt. Warum Torsten Bauer gerne weiterhin Uslars Bürgermeister bleiben möchte und wofür er sich neben einer Stärkung des Ehrenamtes, der Dorfentwicklung und des Tourismus noch einsetzen will, darüber hat er mit StadtRadio-Reporterin Tanita Schebitz gesprochen.

Bürgermeisterkandidat Torsten Bauer (Bild: Tanita Schebitz)

Manuskript

O-Ton 1, Torsten Bauer, 35 Sekunden

Mein Name ist Torsten Bauer, ich bin 57 Jahre alt, wohne mit meiner Frau und meinen beiden Töchtern in Bollensen, da bin ich auch aufgewachsen. Und ich bin schon lange Jahre im Rat und seit 2012 hauptamtlicher Bürgermeister meiner Heimatstadt. Und das möchte ich auch gerne weiter bleiben, weil wir eine Menge erreicht haben. Neben der Entschuldung der Stadt und vielen Aktionen und Projekten, die wir angeschoben haben, gibt es aber auch noch eine Menge zu tun, was wir weiter ausbauen wollen, Infrastruktur und andere Dinge. Und das möchte ich eben auch gerne weitermachen.“

 

Text

Das sagt Torsten Bauer, amtierender Bürgermeister von der CDU in Uslar. Einer seiner größten Erfolge ist wohl die Konsolidierung des Haushaltes der Stadt: Uslar konnte sich unter Torsten Bauer von hohen Schulden befreien. Auch wegen der Corona-Pandemie wurde nun aber ein Nachtragshaushalt beschlossen: Dieser sieht für 2020 ein Minus von 3,5 Millionen Euro und für 2021 sogar ein Minus von vier Millionen Euro vor:

 

O-Ton 2, Torsten Bauer, 38 Sekunden

Der Konsolidierungskurs ist damit natürlich nicht vorbei, weil wir sind ja noch im Zukunftsvertrag, den wir aufgrund unserer soliden Finanzpolitik jetzt auch verlassen werden. Aber gleichwohl bedeutet Haushaltskonsolidierung und seriöse Finanzpolitik eben auch, dass man nicht nur von Fördertöpfen abhängt. Die muss man natürlich immer anzapfen, da muss man ein Auge drauf haben, das ist ein dynamischer Prozess. Aber man muss auch in der Lage sein, bestimmte Dinge selber zu finanzieren und selbst zu zahlen. Und ich denke, wir sind auch in der Lage, das hier zu schultern und auch hier Perspektiven für Uslar weiterzuentwickeln.“

 

Text

Auch umfassende Investitionen sind im Nachtragshaushalt beschlossen worden. Bauer nennt hier besonders den Bereich der Digitalisierung: Der Breitbandausbau sowie der Ausbau des Mobilfunknetzes müssten weiter vorangetrieben werden. Aber auch in der Infrastruktur insgesamt seien laut Bauer Investitionen nötig. Er denkt hier vor allem an Dorfgemeinschafts-Einrichtungen, Spielplätze, Straßen und Wege. Auch das Thema Wirtschaftsförderung steht für ihn oben auf der Agenda: Die Stadt fungiere gerade im Kontext der Corona-Pandemie als wichtiger Ansprechpartner für Unternehmen. Diesen intensiven Austausch wolle er grundsätzlich etablieren, beispielsweise durch die Einrichtung eines regelmäßig stattfindenden Wirtschaftsgipfels. Neben dem Kontakt zur Wirtschaft in der Stadt ist ein wichtiges Anliegen für Bauer, Uslar für junge Familien attraktiv zu machen. Dazu gehört auch eine gute Kinderbetreuungsinfrastruktur:

 

O-Ton 3, Torsten Bauer, 35 Sekunden

Wir haben jetzt erst wieder Gespräche aufgenommen, das soll im nächsten Jahr auch schon greifen, für eine flexible Kinderbetreuung. Ich finde es ganz wichtig, dass man da auch alternative Modelle aufzeigt und auch jungen Familien Möglichkeiten aufzeigt, wie man hier also auch leben kann und das mit der Arbeit vereinbaren kann. Dazu gehört natürlich eben auch, dass gerade junge Familien bei uns bezahlbaren Wohnraum finden, die Integration ins Vereinsleben, das finde ich auch eine ganz wichtige Sache und in das Dorfleben allgemein. Also hier hat man die Möglichkeit, auch außerhalb der öffentlichen Betreuungszeiten ein Angebot zu finden.“

 

Text

Der Erhalt der vier Grundschulen ist Bauer ebenfalls ein Anliegen, für das er sich bereits erfolgreich eingesetzt hat. Ein weiteres Ziel ist es, diese Grundschulen auch digital auszubauen: Smartboards und perspektivisch der Einsatz von Tablets im Unterricht seien notwendig für ein zeitgemäßes Unterrichten. Auch die Stadt Uslar selber soll „smarter“ werden – auf dem Weg zur „Smart City“ will Bauer vor allem die digitalen Komponenten des Bürgerservice weiter ausbauen. Trotz aller digitaler Vorhaben sei ihm aber bewusst, dass vor allem auch der persönliche Kontakt wichtig und vorhanden ist. Gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt will sich Bauer auch weiter für den Klimaschutz einsetzen, zum Beispiel durch regenerative Energien wie Windkraft:

 

O-Ton 4, Torsten Bauer, 47 Sekunden

Wir haben in meiner Amtszeit jetzt ein Klimaschutzkonzept aufgestellt und wir haben einen Klimaschutzmanager eingestellt. Und wir wollen es schaffen, bis 2030 klimaneutral zu werden. Es ist eben nur wichtig, vor allem was Windenergie angeht, natürlich ist das ein Eingriff auch in das Landschaftsbild. Und für mich geht Windenergie nicht gegen die Bürger. Wir müssen die Bürger mitnehmen, wir müssen die Ortsräte ernst nehmen und wir müssen sehen, dass wir das zentrieren können. Meines Erachtens ist das möglich unterm Strich, also regenerative Energien für die Stadt Uslar, das ist wichtig, das ist notwendig, aber nicht gegen die Bürger und die Wertschöpfung muss vor Ort bleiben.“

 

Text

Vor Ort soll zudem die Gesundheitsversorgung weiter gefördert werden: Bauer will dafür sorgen, dass auch neue Ärztinnen und Ärzte in die ländliche Region kommen und ist bereits dabei sich dafür einzusetzen, dass der ärztliche Bereitschaftsdienst wieder vorteilhafter für Uslar strukturiert wird. Am Herzen liegt ihm auch die Stadtentwicklung: Um die Geschäfte in Uslar auch in Zeiten von Online-Shopping und Corona-Pandemie zu stärken, steht Bauer hinter dem Projekt Uslar-Shop, das im Rahmen des „Masterplan Innenstadt“ entstanden ist. Bauer sieht für Uslar eine positive Zukunft – diese möchte er, so sagt er, gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern gestalten.