Sendung: Mittendrin Redaktion
AutorIn: Jennifer Bullert
Datum:
Dauer: 03:38 Minuten bisher gehört: 483
18 Jahre lang lenkt Wolfgang Nolte schon die Geschicke von Duderstadt als Bürgermeister. Im Februar gab er bekannt, dass er sein Amt Ende Oktober/ Anfang November niederlegen will. Der Rat bestimmte daraufhin den 1. September als Wahltermin. Vier Kandidaten gehen bislang für seine Amtsnachfolge ins Rennen: Einer ist Matthias Schenke. Der Sozialpädagoge und Jurist ist auch der Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Duderstadt. Jennifer Bullert hat mit ihm über seine Motivation und Ziele hinsichtlich des Bürgermeisteramtes gesprochen.

Matthias Schenke tritt für die SPD als Bürgermeisterkandidat in Duderstadt an. (Bild: Jennifer Bullert)

Manuskript

O-Ton 1, Matthias Schenke, 27 Sekunden

Meine Zukunftsvision ist die eines Duderstadt, das modern ist, das vielfältig ist, und das trotzdem, trotzdem seine historischen Bezüge und seinen historischen Schatz nicht verleugnet. Ich glaube, aus Duderstadt lässt sich eine tolle Stadt machen. Wir haben schon eine tolle Stadt, aber wir brauchen eine moderne Stadt und ich glaube, das können wir, wenn wir gemeinsam an einem Strang ziehen, auch hinkriegen.“

 

Text

Matthias Schenke setzt auf das Miteinander. Ihm ist eine konstruktive Zusammenarbeit im Stadtrat wichtig. Seine Kandidatur sieht der Sozialpädagoge und Jurist als logische Fortsetzung seines Engagements als Rats- und Kreistagsmitglied sowie als Vorsitzender im SPD Ortsverein Duderstadt. Nun will er dort anpacken, wo er in den vergangenen Jahren Versäumnisse in der Stadtpolitik identifiziert hat:

 

O-Ton 2, Matthias Schenke, 28 Sekunden

Da denke ich zum Beispiel an die Dorferneuerung, an die Tourismusförderung. Wir haben mit Duderstadt einen Weltmarktführer auf dem technologischen Gebiet. Wir haben eine historische Innenstadt, um die uns viele beneiden, und wir machen Werbung mit Brauchtum und Mettwurst. Das muss sich ändern. Das muss wesentlich moderner gestaltet werden und da sehe ich überragend viele Möglichkeiten, wie ich mich da als Bürgermeister einbringen könnte.“

 

Text

Unter anderem will Schenke die Fußgängerzone als Wohn- und Geschäftsquartier stärken. Dazu zählt für ihn auch, den Verkehr in der Innenstadt zu regulieren. Die bisherige Handhabung bezeichnet er als lax, denn eine Fußgängerzone sei in erster Linie genau das: Eine Fußgängerzone. Bewegung wünscht sich Schenke auch bei den Bustarifen. Seit April verkehrt die Schnellbuslinie zwischen Göttingen und Duderstadt. Die Fahrpreise seien jedoch unattraktiv und sollten sich künftig in Richtung fünf-Euro-Ticket orientieren, fordert Schenke. Neben all diesen Themen steht noch ein weiterer Punkt auf seiner Agenda: Die Jugendbeteiligung.

 

O-Ton 3, Matthias Schenke, 37 Sekunden

Wir brauchen eine Partizipationsmöglichkeit für Jugendliche, in der sie sich konkret und nachhaltig artikulieren können – so etwas wie ein Jugendparlament, Beteiligungsmöglichkeiten für Jugend. Das ist ganz entscheidend wichtig. Aber insgesamt ist wichtig, um junge Familien in Duderstadt zu halten, dass wir Arbeitsplätze anbieten, dass wir Schulen anbieten. Hier ist uns mit der BBS gelungen, die an ihrem Standort in Duderstadt zu halten. Aber ich glaube, wenn man dem Thema Jugend und Familie den entsprechenden Stellenwert gibt, dann können wir hier auch für die Jugend viel erreichen.“

 

Text

Da Duderstadt, anders als Göttingen, hinsichtlich der Wohnraumproblematik nicht überlaufen ist, sinniert Schenke auch darüber, dass sich dort Fachbereiche der Universität ansiedeln lassen könnten. Handlungsbedarf sieht der SPD-Kandidat auch in Sachen Hallenbadsanierung. Das Hin und Her habe dazu geführt, dass es schwer falle, die Entwicklungen noch übersichtlich vor Augen zu haben. Das könnte trotz Zusage von Fördermitteln in Höhe von etwas mehr als drei Millionen Euro auch zu Problemen bei der Renovierung am jetzigen Standort führen.

 

O-Ton 4, Matthias Schenke, 14 Sekunden

Wir müssen Entscheidungen treffen. Wir dürfen nicht Bettelbriefe unentwegt an die Landesregierung, an die Bundesregierung stellen. Wir müssen die konkreten Fördertöpfe ausnutzen und dann auch eine Entscheidung treffen und sagen: So, jetzt machen wir das.“

 

Text

Die vergangenen Jahre bezeichnet Schenke als „Stillstand“. Transparenz und Bürgerbeteiligung sowie eine den parteipolitischen Interessen übergeordnete Politik stehen für ihn mit im Fokus seines Wahlkampfes.