Crowdfunding für das neue Probenzentrum und die Gandersheimer Domfestspiele
Sendung: | Mittendrin Redaktion |
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AutorIn: | Tina Fibiger |
Datum: | |
Dauer: | 04:25 Minuten bisher gehört: 108 |
Manuskript
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Ursprünglich wollte Intendant Achim Lenz das neue Probenzentrum im Herbst auch öffentlich in Betrieb nehmen und mit einem Festspielwinterprogramm verbinden. Das musste Corona-bedingt ebenso abgesagt werden wie zuvor die sommerliche Festspielsaison. Umso mehr sieht sich Lenz von Freunden und Förderern der Domfestspiele und von den Zuschauern bestärkt, die sich bereits vor der Crowdfunding-Kampagne für das Festival engagiert haben.
O-Ton 1, Achim Lenz, 29 Sekunden
„Es gab sehr, sehr viele Leute, die ihre Tickets gespendet haben in diesem schweren Jahr. Die Sponsoren sind uns größtenteils treu geblieben, die Fördergeber sind uns treu geblieben und natürlich die vielen kleinen Förderer und Spender, die es hier auf dem Land gibt, die natürlich auch so etwas im Blick haben und dann sagen ok: da wird Zukunft geschaffen, da wird investiert auch in die kulturvermittelnde Angebote. Das ist auch etwas für die Region. Das ist nicht nur für die Domfestspiele. Da sind wir dabei, unterstützen das.“
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Mit den 3.000 Euro aus der ersten Crowdfunding-Aktion kann das neue Probenzentrum mit LED-Scheinwerfern ausgestattet werden. Zum Proben und Experimentieren hat das Schauspiel-Team jetzt auch eine so genannte „Black Box“, die sich komplett verdunkeln lässt. Dafür hat sich wiederum der Förderverein der Domfestspiele mit einem Spendenaufruf erfolgreich eingesetzt. Das nächste Etappenziel ist eine Tonanlage für das Probenzentrum, die Lenz ebenfalls über einen Crowdfunding-Aufruf finanzieren möchte, weil sich die Kosten in Höhe von 10.000 Euro im Corona-Jahr natürlich nicht erwirtschaften ließen.
O-Ton 2, Achim Lenz, 16 Sekunden
„Wir bezahlen dieses Projekt ja ganz aus eigener Tasche. Es ist ja eigentlich unser Projekt, das wir mitfinanzieren über die Eintrittspreise und über die Erlöse, die wir haben. Natürlich sind immer Förderer auch dabei und Sponsoren, die gewisse Bereiche machen.“
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Auch für das Festspiel-Team heißt es vorerst abwarten, wie lange der aktuelle Lockdown anhält. Lenz spricht von einem inneren Plan, dass er gegen Ende Januar einen Spielplan mit den Produktionen aufstellen möchte, die ursprünglich für den Sommer 2020 vorgesehen waren. Neu disponieren muss er dann wiederum das Ensemble für seine „Faust“-Inszenierung, die beiden Musicals „Die drei von der Tankstelle“ und „Flashdance“, sowie für das Kinderstück „Dschungelbuch“. Mit der Aussicht auf den möglichen Probenbeginn Mitte Mai, rechnet der Schweizer Regisseur und Schauspieldozent mit einer weiteren Herausforderung.
O-Ton 3, Achim Lenz, 35 Sekunden
„Diese Menschen, die singen und tanzen und spielen und das jetzt nicht machen können, weil die Pandemie singen und tanzen und spielen nicht verträgt: Das Virus interessiert sich nicht dafür. Diese Menschen werden mit viel Kraft und Mut ihre Kreativität sich wieder zurückholen müssen. Man kann nicht einfach in die Proben kommen und einen „Faust“ beginnen, wenn du dich nicht wirklich sonst die ganze Zeit auf der Bühne bewegt hast. Auch für Regisseurinnen und Regisseure wird das sehr schwierig sein, weil auch diesen Beruf kannst du, wenn du ihn längere Zeit nicht gemacht hast, ein bisschen verlernen. Du musst drin bleiben im Fleisch, im Saft.“
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Lenz disponiert die Domfestspiele 2021 nicht nur mit Hygienekonzepten und Abstandsregelungen für die Zuschauertribüne und die Bühne vor der Gandersheimer Stiftskirche, sondern vor allem mit der Ansage: „Wir werden auf jeden Fall spielen“. Er vertraut auch hier auf das Festspielpublikum, dass nach der Absage vom vergangenen Sommer seine Karten nicht zurückverlangt hat und dass auch jede Menge Gutscheine für die nächste Saison im Umlauf sind, selbst wenn sich die vertraute Festspielatmosphäre verändern wird.
O-Ton 4, Achim Lenz, 24 Sekunden
„Darsteller oder Zuschauer: Wir feiern alle gemeinsam nachher bei einem Bier um den Festspielbrunnen herum, das wird auch nicht möglich sein. Das gesamte Cateringkonzept muss neu überlegt werden. Es werden andere Domfestspiele werden, ganz sicher. In welcher Form auch immer. Und die Darsteller freuen sich, das zu tun: Mit sehr, sehr viel Lust und Ehrlichkeit und Mut, Zuversicht und – ja – schöpferischer Kreativität. Und die müssen wir uns zurück erkämpfen.“
Zur Verfügung gestellt vom StadtRadio Göttingen
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