Buchrezension: „Mein Jahr als Narr” von Manuel Andrack
Sendung: | Mittendrin Redaktion |
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AutorIn: | Jeanine Rudat |
Datum: | |
Dauer: | 02:44 Minuten bisher gehört: 190 |
Manuskript
Text
Ob Ahnenforschung, Wandern oder Fußball – Manuel Andrack hat sich in seinen unterhaltsamen Sachbüchern schon vielen Themen gewidmet. Und dabei hat er alles gleich selbst ausprobiert. So auch bei seinem neusten Werk „Mein Jahr als Narr – Dem Geheimnis von Karneval, Fasching, Fastnacht auf der Spur“. Und wer könnte sich besser dem bunten Treiben widmen, als ein gebürtiger Kölner – der Hochburg des Karnevals. Dort haben sich sogar seine Eltern kennengelernt. Somit verdankt er der närrischen Zeit sogar sein Leben. Doch wo jedes Jahr Millionen die fünfte Jahreszeit feiern, herrscht diese Saison Stille. Die Corona-Pandemie hat den Narren einen Strich durch die Rechnung gemacht. Gut, dass Andrack mit seinem Jahr als Narr 2019 angefangen und es im Februar 2020 beendet hat. Und das Gott sei Dank nicht in Gangelt im Kreis Heinsberg, wo am 15. Februar dieses Jahres fünf Stunden lang geschunkelt, gesungen und gelacht wurde. Nur kurze Zeit später wurde bekannt, dass bei diesem Event Superspreader Dutzende Feiernde mit dem COVID-19-Virus angesteckt haben. Der Auftakt der Corona-Pandemie in Deutschland. Darauf geht Andrack gleich zu Beginn seines Buches ein. Nach diesem ernsten Beginn wird es aber im ersten Kapitel fröhlicher. Denn der ehemalige Sidekick von Harald Schmidt berichtet, wie in Basel auch nach Aschermittwoch für 72 Stunden Ausnahmezustand herrscht und warum sich die Schweizer bei der Aufteilung der Straßen für die verschiedenen Fasnachtsgruppen, die Cliquen und die Guggen, nicht immer so ganz einig sind. Weiter geht´s mit seinem Jahr als Narr. Andrack hat 365 Tage diesem Herzensthema gewidmet, hat mit Psychologen über die Lust an der Verkleidung gesprochen, Parallelen zwischen dem Oktoberfest und „Mainz bleibt Mainz“ nachgespürt, Larvenschnitzer in Rottweil besucht, in Köln die „Roten Funken“ begleitet bei den monatelangen Vorbereitungen auf den Sitzungskarneval, beim Wagenbau für den Karnevalsumzug zugeschaut, das größte Karnevalskaufhaus der Welt in Köln besucht, Halloween in Paderborn gefeiert, ist zum Karneval nach Venedig gefahren, hat den legendären Rosenmontagszug begleitet und ist mit einer selbstgereimten Rede in die Bütt gegangen. Karneval, Fasching, Fastnacht – drei Wörter, unzählige regionale Besonderheiten. Sein Buch, ist wie alle seine anderen Werke zuvor, informativ, witzig, überraschend und vor allem eine farbige Liebeserklärung an eine millionenfach geteilte Leidenschaft. Und fürs Auge ist jedes Kapitel am Anfang mit Konfetti bedruckt.
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